Rezension

Seemonster und alte Legenden –Abenteuer auf einer schottischen Insel

Sea Monsters – Ungeheuer weckt man nicht (Sea Monsters 1) -

Sea Monsters – Ungeheuer weckt man nicht (Sea Monsters 1)
von Barbara Iland-Olschewski

Bewertet mit 3.5 Sternen

Finn liebt seinen Heimatort und verbringt gerne Zeit am Meer – wenn auch nicht im Wasser, weil er bei einem Surfunfall fast ertrunken ist. Seit dem hat er panische Angst vor Wasser. Als Poppy mit ihren Eltern auf die Insel zieht und in seine Klasse geht, wird sie von den Mitschülern zu einer Mutprobe aufgefordert: eine Nacht auf der Insel vor der Küste zu verbringen. Durch eine Hinterlist bringen die Schüler Finn dazu, mit ins Boot zu steigen. Kaum auf der Insel, rudern die anderen Kinder zurück. Finn und Poppy sind allein auf der Insel. Diese bricht plötzlich in sich zusammen. Schon wieder ist Finn im Meer in großer Gefahr. Poppy und Finn sind sich sicher, eine Art Drachen gesehen zu haben, Finn meint sogar, dieser hätte ihn an Land gebracht, ihn gerettet. Natürlich glaubt ihnen keiner, so machen sie sich zusammen mit dem Fischer Connor auf die Suche und werden fündig! Da draußen sind tatsächlich Seeungeheuer unterwegs, die 400 Jahre lang geschlafen haben – damals hatte Finns Urahnin ihre Hand im Spiel. Die Inselbewohner wollen die Ungeheuer töten, Finn, Poppy und einige andere wollen das um jeden Preis verhindern.

Cover und Innenleben des Buches sind wirklich schön und machen Lust aufs Eintauchen in das Abenteuer. Innen gibt es zahlreiche schöne s/w-lllustrationen. Die Kapitel sind angenehm kurz, die Schrift schön groß. Das Buch ist ab 9 Jahren empfohlen und ich würde es tatsächlich begrenzen bis ca. 13 Jahre. Für ältere Kinder könnte es doch zu „einfach gestrickt“ sein. Der Schreibstil ist gut lesbar und pfiffig, die Charaktere werden jedoch für meinen Geschmack nur oberflächlich beschrieben. Ich kann mit keiner wirkliche Nähe aufbauen, da sie in vielen Teilen zu unbekannt bleiben. Auch sind die einzelnen Szenen für mich oft zu schnell abgehandelt. Ich hätte mir oft mehr und ausführlichere Beschreibungen gewünscht. So ist die Freundschaftsanbahnung zwischen Finn und Big Ben, wie sie den Seedrachen nennen, viel zu hopplahopp so wie – hm, ja – irgendwie alle Szenen. Und dass die vielen anderen Seemonster alle Köpfe von Tieren haben (Löwe, Pony, Ziege, Schildkröte) fand ich auch eher kindisch. Von daher: für 9-13 Jährige sicher ein schönes Abenteuer, für ältere Kids eher nicht so.

Hervorheben möchte ich die schöne Botschaft der Story: Freundschaft, Zusammenhalt, Mut, Stehen zu seinen Ängsten bzw. Ängste überwinden, sich für etwas einsetzen und Natur- bzw. Tierschutz. Alles wichtige Werte, die gut verpackt wurden.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen – mir fehlt es ein bisschen an Tiefe und so richtig warm bin ich mit den Figuren nicht geworden, sie waren mir zu blass, es sprang für mich kein Funke über. Dennoch eine gute Geschichte (3,5 liegt ja immerhin zwischen gut und sehr gut), die jüngeren Kindern sicher spannende und abenteuerliche Stunden beschert.