Rezension

Konnte mich sofort von sich überzeugen..

Gebannt. Unter fremdem Himmel - Veronica Rossi

Gebannt. Unter fremdem Himmel
von Veronica Rossi

Inhalt

Aria scheint in einer perfekten Welt zu leben, sie muss auf nichts verzichten noch hat sie viele Pflichten. Gemeinsam mit vielen anderen bewohnt sie die Biosphäre Reverie die, wie alle anderen Sphären abgeschottet von der Außenwelt ist. Als sich ihre Mutter, eine angesehene Forscherin, nicht mehr meldet, bekommt Aria Angst und will mit Hilfe ihrer Freunde das System umgehen um wieder Kontakt zu ihrer Mutter aufnehmen zu können. Ab diesem Zeitpunkt läuft alles schief und eine unvorhersehbare Kettenreaktion wird ausgelöst. Einige ihrer Freunde sterben und Aria selbst wird von einem Barbaren gerettet. Ein Außenseiter, jemand der wie ein Wilder in der Freiheit haust.. 

Meinung / FAZIT

Schon nach den ersten Seiten wird man in den Sog der Welten hineingezogen. In den ersten Kapiteln ist mahautnah dabei als Aria und ihre Freunde versuchen sich aus der Biosphäre zu stehlen. Sie schalten ihre Smarteyes ab und gelangen dadurch für kurze Zeit nach draußen. Und hier nimmt das Chaos seinen Lauf…
Aria kennt die Geschichten die man sich von den Außenseitern erzählt. Diejenigen die unter freiem Himmel schlafen, in kargen und verlassenen Gegenden. Diese Völker sind nichts als grausame Barbaren und einige von ihnen sollen sogar Kannibalen sein. Aber weshalb hat Peregrine dann ihr Leben gerettet? Er ist doch auch ein Barbar.

Peregrine, kurz Perry, ist in der Nacht des Unfalls zufällig in der Nähe. Er hört die Siedler, so werden die Menschen in den Biosphären genannt, und sieht kurz darauf ein Feuer ausbrechen. Aber nicht nur das, als er sieht wie das junge Siedler Mädchen geschlagen wird, greift er ein und rettet damit Aria das Leben. Für ihn ist die Sache damit abgeschlossen, aber schon bald werden sich die Wege von Perry und Aria wieder kreuzen.

Die Welt die Veronica Rossi erschaffen hat ist fantastisch und zaubert einem eine klare Vorstellung direkt in den Kopf hinein. Auf der einen Seite ist da eine Welt voller moderner High Tech und ausgestattet mit unendlicher Möglichkeit und auf der anderen Seite hat man das genaue Gegenteil. Die Welt von Perry steckt voller Wildheit, sie ist rau, brutal und man muss für sein Überleben hart kämpfen. Mich faszinierte die Welt von Perry mehr, als die perfekte Hülle in der Aria wohnte, aber der Gegensatz hat seine Wirkung nicht verfehlt – einfach großartig. 

Der Schreibstil der Autorin ist erschreckend realistisch und lässt einem sofort in die Geschichte eintauchen ohne lange Anlaufzeit. Ich wollte das Buch gar nicht mehr zuklappen und ich bin froh, dass der zweite Band schon in greifbarer Nähe lag. 
 

„Deine Stimme hört sich an wie ein mittelalterliches Feuer. Ganz warm, lebendig und golden. Ich könnte dir ewig beim Reden zuhören.“ (Aria, Seite 389)

Mit Aria und Perry hat die Autorin wunderbare Protagonisten geschaffen und beide sind mehr als sympathisch. Aria wirkt zwar auf den ersten Blick ein wenig naiv aber gleichzeitig ist sie auch neugierig und vor allem wissbegierig. Die Annäherung zwischen Aria und Perry kam ganz langsam, es wurde erst Vertrauen aufgebaut und sich kennengelernt. Und damit wurde die ganze Geschichte authentischer. Perry muss die meiste Zeit seine barbarische Rolle spielen, die ihn wild und gefährlich darstellen lässt, aber unter seiner rauen Schalte steckt natürlich ein sanfter und weicher Kern. Auch die Nebencharaktere glänzen in ihren Rollen. Nicht zuletzt Roar, der beste Freund von Perry, den man einfach sofort ins Herz schließen muss. Da hat man gar keine andere Wahl, er ist loyal, ehrlich, witzig und bringt frischen Wind in die Story. 

„Dein Geruch ist wie Veilchen zu Beginn des Frühjahrs“, flüsterte er. Dann musste er über sich selbst lachen – denn obwohl es stimme, hörte er sich bei diesem Satz an wie der größte aller Narren. (Perry, Seite 389)

In „Gebannt – Unter fremdem Himmel“ geht es aber nicht nur um eine Liebe zwischen Siedlerin und Außenseiter, sondern auch um tiefe Freundschaft, Ergebenheit seines eigenen Volkes, die Liebe zu seinen Wurzeln und auch über den Überlebenskampf zwischen all den Gefahren. Und das alles macht den Unterschied zwischen einem guten Buch und einem atemberaubenden Buch aus.

Eine fantastische Geschichte die einem nicht mehr loslassen wird. Eine harte Zerreissprobe für die Nerven und eine Achterbahnfahrt für die Gefühle. Hier war einfach von allem sehr viel dabei – und ich fasse es nicht, dass ich diese Reihe solange vor mich hergeschoben habe. Ein klares Must Read für Dystopie Fans und .. ach was, ein unumgängliches Must Read für alle! 5/5 Rawr‘s

Ich bitte darum meine Rezension nicht ohne meine Einwilligung anderweitig zu veröffentlichen.
© Sarah Rawrpunx
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