Rezension

Lässt mich ziemlich deprimiert zurück

Zwölf Leben - Ayana Mathis

Zwölf Leben
von Ayana Mathis

Bewertet mit 3 Sternen

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten

Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Mai 2014)

ISBN-13: 978-3423280280

Originaltitel: The Twelve Tribes of Hattie

Übersetzung: Susanne Höbel

Preis: 19,99 €

auch als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

 

Lässt mich ziemlich deprimiert zurück

 

Inhalt:

Die fünfzehnjährige farbige Hattie verlässt Anfang der 1920er Jahre mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern ihre Heimat in Georgia, um in Philadelphia ein besseres, sichereres Leben zu beginnen. Kurz darauf ist sie bereits verheiratet und hat Zwillinge geboren. Es sollen noch 9 weitere Kinder folgen. Hatties Leben an der Seite ihres Mannes August ist alles andere als glücklich …

 

Meine Meinung:

Das Buch beginnt großartig mit einer wirklich herzzerreißenden Geschichte um Hatties Zwillingsbabys. Dieses erste Kapitel hat mich ziemlich mitgenommen und zutiefst berührt. Auch fand ich Hattie hier noch recht sympathisch und patent. Leider sollte sich dies im weiteren Verlauf des Romans ändern.

 

Die einzelnen Kapitel beleuchten jeweils ein Kind von Hattie, mit Ausnahme des ersten, wo über beide Zwillinge zusammen erzählt wird. Dabei vermisste ich die Verbindung zwischen den einzelnen Personen. In den einzelnen Geschichten kommt jeweils fast nur das eine Kind vor, aber kein anderes der Geschwister oder Eltern, höchstens mal am Rande. Es sind einfach relativ voneinander unabhängige Erzählungen. Teilweise wird aus der Babyzeit der Kinder erzählt - hier spielt dann auch Hattie eine größere Rolle. Teilweise geht es um die Jugend- oder auch spätere Erwachsenenzeit. Kaum eines der Kinder hat später noch eine enge Beziehung zu den Geschwistern oder zu Hattie, die ganze Familie wirkt wie voneinander losgelöst. Mir erschien das ziemlich seltsam. 

 

Die einzelnen Geschichten sind leider auch so kurz, dass man zu der jeweiligen Person keine Nähe aufbauen kann und eben auch nur ein kleiner Ausschnitt aus deren Leben zur Sprache kommt, der später im Roman überhaupt keine Rolle mehr spielt. 

 

Mir war das alles viel zu distanziert erzählt und auch zu deprimierend, was da passiert. So konnte ich das Buch leider nicht wirklich genießen.

 

★★★☆☆