Rezension

Liebesgeschichte

Die Zeit des Lichts - Whitney Scharer

Die Zeit des Lichts
von Whitney Scharer

Bewertet mit 4 Sternen

Whitney Scharer befasst sich in ihrem Debütroman „Die Zeit des Lichts“ mit den realen Künstlern Lee Miller und Man Ray. Welche ich allerdings nicht kannte und deswegen nicht sagen kann, wie nah die Handlung an der Realität ist.

Der Hauptteil der Geschichte spielt sich Ende der 20er Jahre in Paris ab. Lee Miller hat es satt, als Modell immer nur gut auszusehen. Sie beschließt, selbst Fotografin zu werden, doch in der damaligen Zeit ist es für eine Frau nicht einfach, einen Lehrmeister zu finden. So beginnt sie zunächst einen Job als Mädchen für alles bei dem Fotografen Mann Ray. Im Laufe der Zeit lernt sie von ihm immer mehr und zusammen entwickeln sie revolutionäre Fototechniken.

Der Klappentext ist ein wenig irreführend. Hauptsächlich habe ich zu diesem Buch gegriffen, da ich noch nie etwas über eine Kriegsreporterin gelesen hatte. Wer hier einen erschütternden, tiefergehenden Roman erwartet, wird enttäuscht sein. Bis auf ein paar kurze Sequenzen bekommt diese Seite von Lees Leben keinen Raum.

Der Fokus liegt auf ihren Anfängen als Fotografin und ihrer Liebesbeziehung zu Man Ray, die großen Platz in ihrem Leben einnimmt. Die beiden leben und arbeiten zusammen und es entwickelt sich schnell eine obsessive und zerstörerische Beziehung.

Im Grunde ist „Die Zeit des Lichts“ ein Liebesroman. Mit Ende der Beziehung kommt das Buch auch ziemlich abrupt zum Ende.

Mir hat der Schreibstil gut gefallen, er ist bildhaft und macht Lust, selbst ein paar Sachen mit der Kamera auszuprobieren. Whitney Scharer zeichnet ein klares Bild von der damaligen Künstlerszene und dem wilden Leben in Paris. Der Roman lässt sich in jedem Fall gut lesen, nur habe ich die ganze Zeit gewartet, dass etwas mehr passiert. So ist es vom Inhalt her eigentlich nichts besonderes, außer, dass ich etwas über die Existenz von Lee Miller und Man Ray erfahren habe.

Das schwarz-goldene Cover verleiht dem Buch etwas edles, aber warum man bei einem Hardcover für 22 Euro auf ein Lesebändchen verzichtet erschließt sich mir nicht.