Rezension

Mal keine eindeutige Schwarz-Weiß-Aufteilung

Daughter of Smoke and Bone - Laini Taylor

Daughter of Smoke and Bone
von Laini Taylor

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Abgesehen von ihrer seltsamen "Familie" führt Karou ein ganz normales Leben. Sie studiert Kunst in Prag, lebt in einer kleinen Wohnung und geht am liebsten mit ihrer besten Freundin Zuzana in ihrer Stammkneipe, der Giftküche, Gulasch essen. Doch ihre Familie besteht aus vier Chimären, Mischwesen aus Mensch und Tier, die in einem Laden wohnt, dessen Tür einen überallhin führen kann. Für Brimstone, dem Besitzer des Ladens, führt Karou ungewöhnliche Aufträge aus. Durch die Tür des Ladens reist sie in die verschiedensten Städte und besorgt für ihn alle möglichen Zähne, auch wenn sie nicht weiß, was Brimstone mit diesen anfangen möchte. Als Währung bekommt sie von ihm Wünsche, die sie schon öfters für so banale Sachen wie blaue Haare oder einem Ausschlag bei ihrem unerträglichen Ex-Freund ausgegeben hat. Insgesamt ist Karou zufrieden mit ihrem Leben, bis eines Tages der Engel Akiva auftaucht und ihre Welt und ihre Ansichten ins Wanken bringt.

Meine Meinung:
Der erste Teil "Zwischen den Welten" der "Daughter of Smoke and Bones"-Reihe von Laini Taylor ist mal wieder ein Buch, dass ich in einem Satz zusammenfassen könnte: WOW! Natürlich möchte ich es dabei nicht belassen, sondern meine Meinung noch ein bisschen näher erläutern, auch wenn es schon ein paar Tage her ist, dass ich das Buch ausgelesen habe.

Geschrieben ist es in der Er-/Sie-Perspektive, die zwischen Karou und Akiva wechselt. Dabei ist Karous Sichtweise relativ unwissend, was die Hintergründe der Chimären und besonders Brimstones Handwerk angeht, da sie ja auch nur vier Chimären kennt und sich in ihrer Welt nicht über Brimstones Laden hinweg bewegt hat. Auf diese Weise konnte ich gut miträtseln, was es denn mit dem ganzen Geheimnis um ihn, den Zähnen und den Wünschen auf sich hat. Auch Karous Zuneigung zu den vier Chimären, bei denen sie aufgewachsen ist und die sie als ihre Familie ansieht, konnte ich gut nachvollziehen.

Bei Akivas Erzählungen tappt man anfangs auch ziemlich im Dunkeln und merkt nur, wie verbittert er ist, aber nicht warum. Man erfährt zwar zwischendurch immer mal wieder, dass es etwas Schlimmes in seiner Vergangenheit stattgefunden hat, doch dies wird erst gegen Ende hin aufgedeckt. Durch diese beiden unterschiedlichen Sichtweisen war die Geschichte für mich kaum vorhersehbar und bot viele überraschende Wendungen, so dass ich das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Auch wenn es in diesem Buch auch wieder eine Liebesgeschichte gibt, hebt sich "Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten" von anderen Jugendbüchern ab. Die Geschichte ist einfach mal was anderes, vor allem auch, weil die Welt nicht in Schwarz und Weiß aufgeteilt ist. Hier ist nicht klar zu erkennen, wer jetzt die Guten und wer die Bösen sind, was ich sehr positiv finde. Karou wirkt zwar auf den ersten Blick wie die Gute und Akiva wie der Böse, wie es in anderen Liebesgeschichten ja oft zu finden ist, doch beim Lesen habe ich mich immer öfter daran gezweifelt. Je mehr von der Vergangenheit aufgedeckt wurde, desto mehr musste ich meine Sichtweise nochmal überdenken, was mir sehr gut gefallen hat.

Fazit:
"Zwischen den Welten" ist ein toller erster Teil von Laini Taylors "Daughter of Smoke and Bone"-Reihe, der sich für mich deutlich von anderen Jugendbüchern abhebt. Wer dieses ständige Schwarz-Weiß-Schema Leid ist und lieber mal ein paar Grautöne dazwischen hat, sollte sich diesem Buch widmen. Durch die vielen Rückblicke in die Vergangenheit der Hauptpersonen hat mich die Geschichte immer wieder überraschen können und auch am Ende den Titel verständlich gemacht. Von mir bekommt das Buch verdiente 5 Punkte.