Rezension

Mein Herz und andere schwarze Löcher

Mein Herz und andere schwarze Löcher - Jasmine  Warga

Mein Herz und andere schwarze Löcher
von Jasmine Warga

Das Buch „Mein Herz und andere schwarze Löcher“ ist das Erstlingswerk von Jasmine Warga und ist 2015 im FISCHER Verlag erschienen. Der Originaltitel My Heart and other Black Holes  wurde von Adelheid Zöfel ins Deutsche übersetzt. Es handelt sich um eine gebundene Ausgabe.

Das Cover:

Die Lebensbejahende Aufmachung der deutschen Version ist im Buchhandel auf jeden Fall ein Hingucker, mir gefällt die Darstellung des Atommodells vor schwarzem Hintergrund in der Originalversion besser. Auch das deutsche Cover finde ich ansprechend, den Schriftzug empfinde ich als dynamisch.

Der Inhalt:

Aysel und Roman lernen sich über eine Internetplattform kennen, auf der Selbstmordpartner gesucht werden. Da sie beide entlegen wohnen und jeweils etwa gleichaltrige Partner suchen, wollen sie gemeinsam auf die letzte Reise gehen und möglichst ohne Verdacht durch Eltern oder Umfeld ihren Selbstmord planen und durchführen. Die Lebensgeschichte der beiden Teenager wird beleuchtet, und während der Planung verlieben sie sich ineinander. Das Buch ist aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben, enthält viele Dialoge und einfache Satzkonstruktionen. Die gewählte Sprache ist sowohl für Jugendliche wie auch Erwachsene geeignet.

Meine Meinung:

Selbstmord unter Jugendlichen finde ich ein sehr spannendes und innovatives Thema, besonders gut hat mir die Idee der Selbstmordpartner gefallen. Klar, Jugendliche stehen häufig unter Aufsicht und Überwachung und haben oft Schwierigkeiten, etwas unbemerkt zu planen. Die Geschichte von Aysel und Roman ist gefühlvoll erzählt und toll beschrieben, Aysel ist der Hauptcharakter und über sie erfährt man sehr viel. Es werden das Seelenleben, der familiäre Hintergrund, die Situation in der Schule und im Dorf beleuchtet. Eine zentrale Rolle im Buch spielt Aysels Physiklehrer, denn sobald sie den Entschluss gefasst hat, sich umzubringen, beginnt sie sich besonders für Physik zu interessieren. Das junge Mädchen kommt dabei auf philosophische Fragen, wie „Wohin geht die Energie, wenn ein Mensch stirbt?“ und stellt Zusammenhänge zwischen Physik und Literatur im Unterricht her. Die Aufmachung des Unterrichts gefällt mir, ebenso was Aysel damit macht.

Toll herausgearbeitet ist auch die Beziehung der einzelnen Charaktere untereinander, auch wenn einige Personen wegen der Kürze des Buches flach bleiben. Die Geschichte selbst ist packend geschrieben und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Fazit: Eine Geschichte, wie sie tatsächlich passieren könnte. Tolle Idee, super umgesetzt.