Rezension

Nichts ist vergessen, nur weil es ruht.

Der Apfelsammler - Anja Jonuleit

Der Apfelsammler
von Anja Jonuleit

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch der Apfelsammler, als ich es in den Händen hielt gefiel mir das Cover gleich auf den ersten Blick. Ein altes italienisches Landhaus im Sommer davor eine Apfelblüte, gekrönt von einer Apfelhälfte in dezenten Farben die eine gute Stimmung herüberbringen.  
Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen Eine spiegelt die Erinnerungen und das Leben von Eli wieder. Die zweite im hier und jetzt die Erlebnisse von Hannah Elis Pflegtochter.
 Eigentlich wollte Hannah nur nach Umbrien um dort das Haus ihrer verstorbenen Tante Eli ausräumen und anschließend verkaufen. Beim Aufräumen findet sich nach und nach Fetzen von Briefen die ihre Tante schrieb. Sie taucht ein in die Geschichte und die Erinnerungen ihrer geliebten Tante. Diese hatte eine schwere Jungend mit vielen furchtbaren Entbehrungen und Schicksalsschlägen. Aufgewachsen in der Provinz unter einem Vater, der lieber Schläge verteilte als ein Lächeln, lernte Eli schon früh was es heißt auf sich allein gestellt zu sein.
In ihren Nachforschungen findet Hannah immer mehr über Eli heraus, die  Liebe zu einem Italiener von dem sie schließlich schwanger wurde und die unerbittliche Härte von Eli Vater der ihr das Kind nahm und ihr nie sagte wo es ist.
Hannah merkt dass sie dieses Haus nicht einfach so hinter sich lassen kann und will mehr über das Leben ihrer Tante erfahren, doch nicht nur das hält sie in dem umbrischen Dorf. Da ist auch noch der kauzige Eigenbrötler Di Lauro, von allen nur der Apfelsammler. Von ihm fühlt sich Hannah angezogen, dennoch lässt er sie nicht so recht an sich heran.
Besonders Elis Geschichte ging mir sehr zu Herzen. Trauer, Freude, Verluste ,  Wut über menschliche Entscheidungenund  jede Menge Herzlichkeit diese Gefühle spiegeln sich in ihrem Leben wieder.
Viele Geheimnisse die es zu lüften gilt, verwoben wie die Wurzeln eines Apfelbaumes. der Schreibstil von Anja Jonuleit hat mir sehr gut gefallen, es entstand eine Atmosphäre, die den Spätsommer Italiens für mich sehr gut wiederspiegelte. 
Die Erzählstrange verdichten sich immer mehr ineinander und ließen mich zum Ende zu das Buch kaum aus der Hand legen wollen.
Was wäre wenn… nicht nur einmal musste ich mich das Fragen, wie verläuft ein Leben wenn man sich anders entschieden hätte, oder  man ein Geheimnis lüftet
 

Kommentare

clair kommentierte am 26. Juli 2014 um 18:47

Klingt toll, ich suche schon ne ganze weile danach... 

Arietta kommentierte am 28. Juli 2014 um 20:05

Mir hat der Roman auch sehr gefallen.....