Pageturner mit wenig Tiefgang
Bewertet mit 3 Sternen
Ein brutaler wie gerissener Mörder wütet in Berlin und gibt der Polizei Rätsel auf. Hauptkomissar Trojan, die Hauptfigur in Thriller, ist sympathisch. Seine Geschichte passt sehr gut zum Anfang einer Reihe, da es über ihn sicher noch viel zu erzählen gibt und auch die Personen in seinem Umfeld bieten Potential. Die Charaktere der beiden Mädchen - seine Tocher und Lene, die Zeugin der Modres ihrer Mutter - sind Liebenswert und schön beschrieben. Auch Konrad fand ich interessant und hätte gerne mehr über seine Vergangenheit erfahren. Die anderen Chraktere wie Polizisten, Zeugen und auch die Mordopfer, blieben eher im Dunkeln und hatten über die ihnen zugeschriebenen Rolle hinaus kaum Tiefgang.
Nachdem man sehr schnell in die Geschchte findet und selbst ein wenig miträtseln kann, wird in der zweiten Hälfte mit dem Wettlauf gegen die Zeit noch einmal das Temop gewaltig angezogen. Dafür hat der Thriller den Ausdruck "Pageturner" auf jeden Fall verdient. Generell fand ich die Länge sehr angenehm. Es gab keine Hänger und Langeweile konnte kaum aufkommen, da immer wieder etwas neues Passiert ist, was die Story vorangetrieben hat.
Die Figur des Mörders und seine Markierung haben für den nörigen Gänsehauteffekt gesorgt. Leider fand ich ich die Erklärung ein weinig schwach, warum der Killer diesen Hass auf blonde Frauen und Vögel hat. Der tiefere Grund für die Morde wirkt eher zufällig und hätte mehr Raum verdienst als ein paar kurze Sätze. Warum genau er auf die Psychologin Jana so fixiert ist wird dann überhaupt nicht aufgelöst. Und das obwohl der Mörder ihr gegenüber sogar Andeutungen macht.
Insgesamt ist Der Federmann ein temporeicher Thriller, der sich schnell wegliest. Für mich hätte er gerade beim Personal mehr Tiefgang haben können. Auch wenn ich nicht in Jubelstürme ausbreche, ist Der Federmann sicher das Richtige wenn einen zwischendurch mal wieder die Lust nach einem leichten,schnellen Thriller packt.