Rezension

Snuff-Videos und ein Profikiller als Sympathieträger

Post Mortem - Tränen aus Blut - Mark Roderick

Post Mortem - Tränen aus Blut
von Mark Roderick

Bewertet mit 3.5 Sternen

Avram Kuyper erhält eine verstörende Nachricht seines Bruders, doch dieser und seine ganze Familie sind verschwunden. Parallel dazu bekommt die Interpolagentin Emilia Ness ebenfalls eine Nachricht, die sie zu der Leiche eines ihr unbekannten Mannes führt.

Der Profikiller Avram ist in diesem Buch für mich der absolute Sympathieträger. Er ist total authentisch, seine Handlungen sind absolut nachvollziehbar. Er wirkt zwar cool und abgeklärt, hat aber was seine Familie betrifft ein großes Herz und setzt alles daran, deren Verschwinden aufzuklären. Dafür ermittelt er in alle Richtungen, nutzt alle Kontakte und Mittel.

Emilia Ness lebt alleine in Lyon und hat eine Teenager Tochter im Internat. Sie war eigentlich für eine Gerichtsverhandlung in Frankfurt und gilt als fähig und unbestechlich. Dabei scheint sie primär ein Defizit an Männern zu haben – das ganze Buch hindurch schmachtet sie Mikka, einen Kollegen der Frankfurter Polizei an.

Die Geschichte wird in zwei parallel laufenden Erzählsträngen erzählt, jeweils in recht kurzen Kapiteln. Erst nach einiger Zeit kreuzen sich die Wege von Avram und Emilia zum ersten Mal. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, allerdings spart der Autor nicht mit detaillierten Schilderungen z.B. des Bauernhauses.

Das Buch hat durchaus Potential und ist auch nicht schlecht – Emilia konnte mich allerdings nicht wirklich überzeugen. Sie wirkt recht unprofessionell.

Die Effekte des Covers haben mir sehr gut gefallen :)

Tränen aus Blut ist der erste Teil der Post Mortem Reihe und in sich abgeschlossen.