Rezension

Spannung Pur!

Post Mortem - Tränen aus Blut - Mark Roderick

Post Mortem - Tränen aus Blut
von Mark Roderick

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Familie verschwindet spurlos. Ein Mann stirbt durch zwei Schüsse. Er war Reporter, einer großen Sache auf der Spur. Kurz vor seinem Tod sendet er noch zwei Nachrichten: eine an seinen Bruder Avram Kuyper, einen skrupellosen Profi-Killer, und eine an Emilia Ness, eine unbestechliche Interpol-Agentin. Avram soll ihn und seine Familie rächen, Emilia den Fall vor Gericht bringen. Beide sehen das Horror-Video, das ihnen jemand zuspielt. Beide blicken direkt in den Schlund der Hölle.

Meine Meinung: 
Im Prolog merkt man schon, dass die Idee, die hinter diesem Buch steckt, nicht unbedingt neu ist. Ein Mann, der Frauen entführt und in einem Keller quält. Mir fallen spontan "Dornenmädchen" von Karen Rose und "Broken Dolls" von James Carol ein, die einen ähnlichen Mörder in ihre Geschichten einbauen. Trotz Parallelen hat mir "Post Mortem" extrem gut gefallen. 

Wir erleben abwechselnd 2 verschiedene Charaktere. Einmal Avram, der eine kryptische Nachricht von seinem Bruder erhält und daher weiß, dass dieser in Gefahr ist. Er macht sich auf den Weg, um ihn und seine Familie zu retten. Wir erfahren schon im Klappentext, dass Avram ein Profikiller ist. Das ist eigentlich schade, weil im Buch ein Geheimnis um seinen Beruf gemacht wird und dieser erst am Ende aufgedeckt wird. Die Überraschung wurde einem durch den Klappentext daher genommen. Dann erleben wir Emilia Ness, Interpol Agentin, die den Fall übernimmt, da der Tote eine Nachricht für sie hinterließ. 

Diese Mischung zweier total unterschiedlicher Charaktere, die irgendwie gegen aber auch irgendwie miteinander arbeiten (müssen), gefiel mir unglaublich gut, weil beide halt bezüglich ihres Vorgehens und ihrer Gedanken komplett unterschiedlich sind. Dass Avram der "böse" Killer in der Geschichte ist, gibt dem Ganzen total viel Pepp und ein bisschen Skrupellosigkeit, was man von einer Interpol-Agentin eben nicht erwarten kann. Und das macht die beiden zu einem explosiven Gemisch. Die Story ist meiner Meinung nach dazu absolut spannend. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen, wie das Buch endet. Da es ja einen zweiten Teil gibt, dachte ich, dass wir einen Cliffhanger am Ende erwarten dürfen. Das Buch endet aber recht abgeschlossen und daher kann ich das Buch auch Leuten empfehlen, die keine Reihen mögen. Denn es ist durchaus möglich einfach nur diesen Band zu lesen und die Reihe dann zu beenden. 

Ich habe einen kleinen Mini-Kritikpunkt. Und zwar wird eine kleine Liebesgeschichte eingebaut und es wird die Tochter-Mutter-Beziehung zwischen Emilia und ihrer Tochter Becky thematisiert. Dabei geht es im Endeffekt darum, dass Emilia kaum Zeit für ihre Tochter findet und diese eben stark teenagermäßig-zickig darauf reagiert. Ich hätte sowohl die Liebesgeschichte als auch die Teeniestory nicht gebraucht und fand diese Szenen eher ablenkend. Etwas schade war auch, dass das Ende recht flott abgewickelt wurde. Die ganze Zeit war alles so extrem spannend und die letzte Szene ist dagegen dann leider etwas lahm. Doch diese Kritikpunkte führen bei mir zu keinem Sterneabzug, weil ich die ganze Zeit total gefesselt von der Geschichte war. 

Fazit:
Eine absolute spannende Story, die zwar keine neuartige Mörderfigur aufleben lässt, aber dafür zwei spannende Charaktere bietet, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Interpol-Agentin und der ProfiKiller machen das Ganze zu einem explosiven Gemisch. Ich konnte das Buch trotz kleiner Kritikpunkte nicht aus der Hand legen und gebe daher 5 Sterne!