Rezension

Tolles Jugendbuch, dass wichtige Themen aufgreift

An Nachteule von Sternhai - Holly Goldberg Sloan, Meg Wolitzer

An Nachteule von Sternhai
von Holly Goldberg Sloan Meg Wolitzer

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe die wundervolle Möglichkeit bekommen, dieses Buch vor dem Erscheinungstag lesen zu können. Als das Buch bei mir ankam, ist mir neben der schönen Covergestaltung direkt auch das Material des Buches aufgefallen, denn der Einband fühlt sich irgendwie ganz besonders an und ist mit einer Art Stoff überzogen, was das Buch sehr hochwertig wirken lässt. Das Cover selbst ist auch sehr passend gestaltet und zeigt die beiden Synonyme Sternhai und Nachteule, die für Bett und Avery stehen.

 

„Du kennst mich nicht... aber ich schreibe dir trotzdem.“ So beginnt der Mailkontakt zwischen den beiden 12-jährigen Mädchen, die zunächst recht unterschiedlich erscheinen. Grund für den Kontakt ist die Beziehung der beiden Väter. Diese haben sich einige Monate zuvor auf einer Baumesse kennengelernt und sind seitdem ein Paar. Den Töchtern passt der Gedanke, dass es im Leben ihrer Väter eine weitere wichtige Person gibt überhaupt nicht, und auch der Plan die beiden im Sommer gemeinsam ins Wissenschaftscamp zu schicken führt nicht grade dazu, dass sie Freudentänze aufführen.  

 

Das Buch besteht ausschließlich aus E-Mails und Briefen, wobei der E-Mail-Beginn immer durch ein Bild des tierischen Synonyms der jeweiligen Verfasserin geschmückt ist, was ich persönlich total schön fand. Zwischendurch gab es auch einige wenige Briefe und Mails der Väter um die Geschichte noch zu ergänzen. Gefehlt haben mir an dieser Stelle Zeitangaben, manchmal wäre es echt nützlich gewesen zu wissen, wie viel Zeit zwischen den jeweiligen E-Mails vergangen ist. Der Schreibstil ist dem von 12-jährigen angepasst und besteht meistens aus knappen Sätzen, was gut zur E-Mail-Konversation gepasst hat.

 

Bett lebt mit ihrem Dad in Kalifornien und macht gerne Sport (Insbesondere surft und skateboardet sie gerne), liebt Tiere und verbringt ihre Zeit am liebsten draußen, während Avery in New York lebt, vor vielem Angst hat, Schriftstellerin werden möchte und lieber Indoor-Aktivitäten nachgeht. Trotz ihrer Unterschiede, die für zwölfjährige Mädchen natürlich schon fast dramatisch groß sind, schreiben sich die beiden immer weiter und erzählen sich sehr persönliche Dinge aus ihrem Leben.

 

Ich fand es super, wie in dem Buch mit dem Thema Homosexualität umgegangen wird. Besonders gut fand ich, dass die beiden Väter alleinerziehend sind, denn alleinerziehende schwule Väter gibt es definitiv noch viel zu selten in der Kinder- und Jugendliteratur. Auch die Art und Weise wie sich die Mädchen immer für ihre Väter einsetzen und wie sie die Liebesgeschichte als Kinder wahrnehmen hat mir sehr gut gefallen.

 

Insgesamt ist es ein tolles Jugendbuch, dass einige wichtige Themen aufgreift und sehr rührend geschrieben ist. Ich würde es hauptsächlich an Jugendliche empfehlen, es lässt sich aber auch noch angenehm lesen, wenn man wie ich, eigentlich nicht mehr der Zielgruppe des Buches entspricht. Insgesamt gebe ich dem Buch 4/5 Sterne, da ich mich mit 12-jährigen Protagonisten einfach nicht mehr identifizieren kann, dass Buch aber unbedingt empfehlenswert für Kinder und Jugendliche ist! Wäre ich 13 wäre es mein absolutes Lieblingsbuch gewesen!