Rezension

Vier Tage in Kabul

Vier Tage in Kabul - Anna Tell

Vier Tage in Kabul
von Anna Tell

Bewertet mit 5 Sternen

Amanda Lund ist Unterhändlerin und derzeit in Afghanistan stationiert, als sie einen neuen Auftrag erhält: Aus der schwedischen Botschaft wurden zwei Mitarbeiter entführt. Aus Erfahrung weiß Amanda, dass bei Entführungen jede Stunde zählt. Sie beginnt sofort zu ermitteln, was sich allerdings als sehr schwierig erweist, da der Fall unter Geheimhaltung steht. Schnell erhärtet sich der Verdacht, dass der schwedische Botschafter etwas verschweigt. Amandas Ermittlungen führen sie in die höchsten Kreise und bringen sie in große Gefahr.

 

Anna Tells Thriller ist nervenzerreisend, mitreißend und unglaublich fesselnd. Ich konnte ihn kaum noch zur Seite legen, da ich unbedingt weiterlesen wollte. Die Autorin baut sehr schnell Spannung auf und steigert diese bis zum Ende ins Unermessliche. Dies liegt unter anderem an vielen unerwarteten Geschehnissen. Zudem  schafft Anna Tell es die perfekte Balance zwischen dem nervenzerreisenden Fall und dem Privatleben der Protagonisten zu finden. Als Leser lernt man alle Charaktere und deren Krisen kennen und dennoch leidet die Spannung in keinster Weise darunter.

 

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch, vielschichtig und haben ihre Schwächen. Dies macht sie besonders authentisch. Als Leser wird man häufig in die Irre getrieben, da sich das Bild zu einigen der Protagonisten immer wieder ändert. Vor allem die Hauptprotagonistin Amanda Lund war mir sehr sympathisch. Sie ist eine starke und selbstbestimmte Frau, die einen sehr harten Job macht. Dennoch hat sie ihre Menschlichkeit nicht verloren und kämpft mit ihren eigenen Schwierigkeiten im Leben. Selten, dass mir eine Protagonistin in diesem Genre so sympathisch war und mir ans Herz wuchs. Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil, da ich erfahren möcht , wie es mit Amanda weitergeht.

 

Anna Tell hat selbst mehrere Jahre als Kriminalkommissarin und Unterhändlerin gearbeitet. Beim Lesen merkt man sehr schnell, dass das Geschriebene zum Teil auf eigenen Erlebnissen der Autorin beruht und sie immer wieder ihre Erfahrungen sehr gelungen und glaubwürdig n die Handlung einfließen lässt. Die Autorin scheint sehr lange an ihrem Buch gearbeitet zu haben und alles Geschriebene hat Hand und Fuß. Das fundierte Insiderwissen der Autorin macht die Handlung besonders authentisch, wodurch das Buch zu einem besonderen Lesehighlight wird.

 

FAZIT:
„Vier Tage in Kabul“ ist ein wirklich gelungener und lesenswerter Thriller, der vor allem durch die persönlichen Erfahrungen der Autorin besonders glaubwürdig und lebendig erscheint. Ich empfehle jedem Thrillerfan dieses besondere Buch und vergebe 5 Sterne!