Rezension

Wenn man nicht vergessen kann

SOG - Yrsa Sigurdardóttir

SOG
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn man nicht vergessen kann

Zum Inhalt:

Ein Mädchen wird vergewaltigt und tot aufgefunden. Was mit dem Fall passiert, bleibt zunächst im Dunkeln. Zwölf Jahre danach wird in einer Schule eine Zeitkapsel gehoben. In dieser befinden sich Briefe von damaligen Schülern, u.a. auch eine Botschaft welche Initialen von Personen enthält, die in dem Jahr des Fundes ermordet werden sollen. Nachdem 2 abgetrennte Hände gefunden werden und kurz darauf eine verstümmelte Leiche auftaucht wird klar, hier hat etwas begonnen, was beendet werden muss. Aber wie hängt hier alles zusammen?

Meine Meinung:

Mein erstes Buch der Autorin, dessen Cover und die Beschreiben mich sehr fasziniert haben. Nachdem ich sah, dass es der 2. Band einer Reihe ist, hatte ich zunächst Bedenken, dass ich der Geschichte vielleicht nicht folgen kann, aber dem war in keinster Weise so.  Dies kann ich Vorweg schicken. Das Buch steht für sich und ist gut alleine lesbar, macht mich aber sehr neugierig, so dass ich den ersten Band sicherlich noch lesen werde.

Die Autorin konnte mich komplett überzeugen. Von ihrem sehr anschaulichen und detaillierten Schreibstil fühlte ich mich förmlich in die Geschichte hineingezogen und es fiel mir sehr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Sie erzählt eine sehr tragische Geschichte, in der – für mich – sehr ungewöhnliche Charaktere sich auf die Suche nach dem Mörder und der Auflösung des Falls machen. Die Charaktere sind sehr vielschichtig dargestellt und durch die Teilhabe an deren Leben und Gedankenwelt, kann man sich die Personen sehr gut vorstellen.

Das Buch beginnt mit der Geschichte in der Vergangenheit, der Vergewaltigung und Ermordung des Mädchens. Wobei dies nicht ausdrücklich erwähnt wird, aber sehr schnell deutlich wird was dem Kind passiert, da der Klappentext schon darauf eingeht. Es sich daher nur um das Mädchen handeln kann, auf das zu Beginn eingegangen wird.

Sehr geschickt baut die Autorin den Fall auf und als Leser hat man reichlich Gelegenheit sich selbst Gedanken zu machen. Die beiden Hauptpersonen verbindet offensichtlich eine gemeinsame Geschichte und während der Ermittler die Geschichte wohl gerne wieder aufleben lassen würde, ist die Psychologin hier wohl hin- und hergerissen.

Das Buch ist sehr spannend und lebt von Andeutungen und Interpretationen. Hier kommt nichts plump daher und die sehr grausame Geschichte ist heftig, aber durch die Schreibart sehr gut lesbar. Die Spannung ist von Beginn an vorhanden und baut sich stetig über die komplette Geschichte hinweg weiter auf, bis man es selbst kaum mehr aushalten kann. Ich selbst habe – irrsinnigerweise – beim Lesen ab und an die Augen zugekniffen, weil ich die Bilder der Geschichte förmlich vor meinem eigenen Auge sah

Fazit:

Sehr spannender, vielschichtiger Thriller über ein sehr bewegendes Thema