Wills eindrückliche Perspektive!
Bewertet mit 4 Sternen
"Weil wir uns lieben" handelt von Will und Layken, die nach ihrer Heirat einer glücklichen Zukunft entgegen sehen. Nichtsdestotrotz wissen sie, dass es das Schicksal mit ihnen in den letzten Jahren nicht gut gemeint hat. Daher lassen sie ihre gemeinsame Geschichte nochmal Revue passieren und Will hat das Wort!
Ich habe den zweiten Teil der Reihe um Will und Layken als wesentlich angenehmer empfunden, als den ersten Band, der ausschließlich aus Laykens Sicht geschrieben war. Dies hatte einen einfachen Grund: Layken war eine ziemliche Nervensäge! Dafür, dass sie schon 18 sein sollte wirkte sie wenig erwachsen, launisch und absolut egoistisch. Der zweite Band kam mir also entgegen, weil auch Will zu Wort kam und er viel reifer und dadurch viel einnehmender im Erzählen ist. Umso mehr war ich nun natürlich auf den Abschlussband gespannt, der das ganze Geschehen des ersten Bandes natürlich aus Wills Sicht nochmal erzählen sollte. In der Regel bin ich da skeptisch, aber bereits mit Holders Perspektive aus "Looking for Hope" hatte ich beste Erfahrungen gemacht und so habe ich auch "Weil wir uns lieben" noch eine Chance gegeben!
Und es hat sich erneut gelohnt, obwohl ich gleich vorweg sagen kann, dass mir die Aufmachung aus "Looking for Hope" etwas besser gefallen hat. Grundsätzlich finde ich es gut, dass Hoover dieselbe Idee zweimal unterschiedlich verpackt hat. "Looking for Hope" wurde ja einfach nochmal erzählt und hier in diesem Band erleben wir das Pärchen auf ihrer Hochzeitsreise und Layken lässt sich von Will die entscheidenden Etappen ihres Lebens nochmal erzählen. Gut war dabei, dass zwischendurch immer wieder ins Honeymoon geblendet wurde, so dass man auch verfolgen konnte, wie die beiden alles kommentierten und man so auch erleben konnte, wie sehr sie als Paar und auch jeder für sich nochmal gereift ist.
Erleichtert war ich auch darüber, dass Layken aus Wills Perspektive nicht mehr so nervig wirkte und auch die aktuelleste Version von ihr kam mir besser entgegen. Weiterhin fand ich gut, dass Will auch einige Dinge zu berichten wusste, die wir als Leser aus "Weil ich Layken liebe" noch nicht kannten. Aber die waren im Vergleich zu "Looking for Hope" etwas weniger. Es fiel zusätzlich auch viel mehr auf, dass einige erzähllogische Lücken auftraten, weil Hoover einzelne Momente anscheinend nicht für wichtig erachtet hat mit den Lesern zu teilen. Daher liebe Leser, unbedingt die Bände davor lesen, weil sonst geht vom Lesevergnügen einiges verloren!
Will ist wirklich eine tolle Figur, die man gerne noch einmal begleitet und auch die ganzen Slams wieder vor Augen zu haben, das war große Klasse, denn die waren damals DIE Überraschung und damit das absolute Highlight und auch in "Weil wir uns lieben" werden ein paar weitere Stücke neben altbekannten aufgeführt!
Fazit: Für Fans der Reihe ein absolutes Muss! Aber bitte nichts Weltbewegendes erwarten, man kann das alles nur genießen, wenn man schon mal Teil des Universums war und wenn man einfach riesiger Fan von Hoovers gesamtem Schreibstil ist, der einfach immer nochmal eine Spur tiefer geht, als andere Autoren desselben Genres es schaffen!