Rezension

Zu wenig Bibliophilie und zu viel Technik

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra - Robin Sloan

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra
von Robin Sloan

Welcher bibliophile Mensch träumt nicht davon, dieser Leidenschaft Tag und Nacht frönen zu können?! In der Buchhandlung von Mr. Penumbra ist das möglich, denn sie ist 24 Stunden am Tag geöffnet. Der Buchhändler der Nacht ist Clay Jannon, eigentlich Web-Designer von Beruf. Doch  arbeitslos geworden und auf Jobsuche, stößt er auf diese spezielle Buchhandlung und verdingt sich nun als Nachtbuchhändler. Aber nicht nur, dass die Räumlichkeiten der Buchhandlung recht speziell geschnitten sind, auch die Kundschaft ist irgendwie speziell. Denn im hinteren Bereich des Ladens stehen Unmengen von Büchern, die gefüllt sind mit einem Buchstabensalat, mit dem der normale Leser so nichts anfangen kann. Dazu kommt, dass diese Bücher nicht zum Verkauf stehen, sondern ausgeliehen werden von recht eigentümlich wirkenden Kunden.

Der neugierige Clay kann die Anweisungen seines Chefs, diese Bücher nicht einzusehen und auch dieses Verleih- Arrangement nicht zu hinterfragen, natürlich nicht akzeptieren und kommt einem Geheimnis auf die Spur, das so ziemlich alles mit sich bringt, was einen bibliophilen Leser glücklich macht. Eine Geheimgesellschaft, ein Rätsel, große Autorennamen und den altbekannten Kampf zwischen traditionellem (und manchmal verrostetem) Denken und neuen Ideen.

In meinen Augen kommt leider die technische Seite in der Handlung ein wenig zu stark und zu gut weg. Ständig geht es um Google und die Möglichkeiten, die Google oder generell technische Ansätze liefern, um das große Geheimnis zu lösen. Runder hätte die gesamte Handlung gewirkt, wenn direkt und nur klassischere Wege zur Lösung gewählt worden wären. Dieser ganze Technikaspekt, auch wenn die Lösung dann letztendlich doch anders gefunden wird, ist irgendwie zu groß, zu raumeinnehmend, um ihn ausblenden zu können.