Alle Rezensionen von wandagreen

Gehen, ging, gegangen
von Jenny Erpenbeck

Für eine bessere Zukunft oder: Populistischer Umgang mit Schuld und Schicksal.

Jenny Erpenbeck beschäftigt sich in ihrem neuen Roman „Gehen, ging, gegangen“ mit der Flüchtlingsproblematik. Dazu hat sie Gespräche geführt, Schicksale erfragt und erzählt bekommen, die unter die Haut gehen, berühren.

Billy
von Einzlkind

Persiflage mit philosophischen Anteilen

Wer ist einzlkind? Ein seelenloses Pseudonym. Der Autor bleibt im Verborgenen. Keine einzige Information geben Verlag und Schriftsteller preis und das, mit Verlaub, ist zu wenig. Der Autor, mit der Kippe in der Hand, verdeckt auf dem eingefügten Foto sein Gesicht. Diese Anonymität ist unsympathisch!

Schöne Seelen
von Philipp Tingler

Am Leser vorbei formuliert !

Abgesehen von der Grundidee hatte „Schöne Seelen“ für mich nichts zu bieten. Die Idee, jemand gibt sich auf Wunsch des Freundes bei einem Ehetherapeuten für diesen Freund aus und trägt dessen Probleme vor, weil derjenige keine Lust und keine Zeit für die Sitzungen hat, verspricht ein lustiges Verwirrspiel.

89/90 - Peter Richter

89/90
von Peter Richter

Ironische Nostalgietour?

Von Peter Richters immerhin auf die Longlist 2015 gekommenen Roman „89/90“ habe ich mir wesentlich mehr versprochen als ich bekommen habe.

Charlotte
von David Foenkinos

Ein Gedenkstein für die jüdische Malerin Charlotte Salomon

David Foenkinos hat mit „Charlotte“ in zweifacher Hinsicht einen ganz außergewöhnlichen Roman geschrieben. Zum ersten hat er eine biografische Skizze in Versform geliefert: Hauptsatz an Hauptsatz - beinahe stakkatoartig besetzt ein Satz eine ganze Zeile.

Layers
von Ursula Poznanski

Sprachlich top, unblutig, modern, kreativ –ein unbeschwertes Lesevergnügen! Kleine Schönheitsfehler sind nicht ausgeschlossen.

Eine mysteriöse, wohltätige Organisation klaubt obdachlose Jugendliche von der Straße und bietet ihnen ein kommodes Dach über dem Kopf: Ausbildung, Kost und Logis gratis. Dafür müssen sie kleinere Aufgaben übernehmen, die es, bei Licht betrachtet, in sich haben.

Der Tag, als meine Frau einen Mann fand - Sibylle Berg

Der Tag, als meine Frau einen Mann fand
von Sibylle Berg

Von Sex, Mittelmäßigkeit und Lethargie.

Mann und Frau, ein gelangweiltes Ehepaar der gehobenen Mittelklasse, betreten einen „Massagesalon“ in der Karibik. Sie haben es nicht direkt auf sexuelle Dienste abgesehen, sind aber vor lauter Langeweile offen. Was sie bekommen ist Sex und Opium.

Chicago - Alaa Al- Aswani

Chicago
von Alaa Al- Aswani

Über Heimat, Prägung und Rassismus

Alaa al-Aswani, Jahrgang 1957, der in Kairo journalistisch und schriftstellerisch tätig ist, jedoch in den Staaten erst einmal Zahnmedizin studierte, war mir bis dato völlig unbekannt.

Alles Glück kommt nie - Anna Gavalda

Alles Glück kommt nie
von Anna Gavalda

Unglücklicher Mix

Wie viele Leser war ich von „Zusammen ist man weniger allein“ sehr angetan. Warum nicht mehr Romane von Anna Gavalda lesen? Gesagt, getan.

Aquamarin - Andreas Eschbach

Aquamarin
von Andreas Eschbach

Keine Chance auf ein Forever

Die junge Protagonistin Saha führt im 22. Jahrhundert zusammen mit ihrer Tante ein Aussenseiterdasein in einer auf traditionelle Werte bedachten Gesellschaftsnische. Ihr unauffälliges Dasein wird jedoch bedroht, als auffliegt, dass sie eine besondere, leider von dieser Gesellschaft geächtete Gabe besitzt.

How To Be Parisian wherever you are - Audrey Diwan, Anne Berest, Caroline De Maigret, Sophie Mas

How To Be Parisian wherever you are
von Audrey Diwan Anne Berest Caroline de Maigret Sophie Mas

Es muss nicht immer Proust sein

Ich wüsste gerne, wer Proust je gelesen hat und ob ich es mir jemals antun werde? Ich habe die ersten Seiten einst aufgeblättert und das Buch (for ever?) beiseite gelegt.

Yakamoz - Eine Liebe in Istanbul - Aygen-Sibel Celik

Yakamoz - Eine Liebe in Istanbul
von Aygen-Sibel Celik

Jugendbuch mit deutlichen Schwächen

Dass Tuana, türkischstämmig, in Deutschland lebend, im Heimaturlaub ihrer Eltern sich in einen jungen Türken verguckt hat, von dem sie nicht viel weiss und den sie unbedingt wiedersehen möchte, so dass sie es managt, dass sie in den nächsten Ferien fünf Wochen lang bei ihrer Oma in Istanbul leben kann – das hätte eine kultige Story werden können.

God in Ruins - Kate Atkinson

God in Ruins
von Kate Atkinson

Ein Familienroman, der aus dem Rahmen fällt.

“A God in Ruins” ist das Companion zu „Life after Life“. Es hätte mir gut getan, ich hätte vorher den Hauptroman gelesen. Sicherlich habe ich die Geschichte auch so verstanden, häufige Zeit- und Ortswechsel finde ich spannend und ich mag es, wenn ich eine Weile brauche, um Personen generationenübergreifend ein- und zuzuordnen.

Das grüne Rollo - Heinrich Steinfest

Das grüne Rollo
von Heinrich Steinfest

Das haut mich nicht um!

Nacht für Nacht erscheint „Das grüne Rollo“ vor seinem Fenster und weckt die Neugier von Theo, dem zehnjährigen Protagonisten. In diesem Alter ist man eben noch unvoreingenommen, neugierig, mutig, und abenteuerlustig genug, mittels des Rollos den Übertritt in eine unbekannte, grünlich schimmernde Welt zu wagen.

Judas - Amos Oz

Judas
von Amos Oz

Monotonie, Eristik und Heterodoxie

Der vorliegende  Roman "Judas" beschäftigt sich vorzugsweise, in mal längeren, mal kürzeren Auszügen mit der jüdischen und christlichen Theologie. Hintergrund ist die Zeit der Staatsgründung. Erzählzeit, Winter 1959/1960.

Isabel - Feridun Zaimoglu

Isabel
von Feridun Zaimoglu

Abgefuckte Milieustudie

Berlin. Eine Frau. Migrationshintergrund. Für den Westen jung, für den Osten alt. Ausgestiegen. Abgestiegen. Mit Hündin. Die schnappt. Ruby, Hund, Isabel, Frau, am Alexanderplatz. Sich rumtreiben mit dem Pöbel. Arme Leute. Essens-Stuben. Kleiderkammern. Herumgeschubst werden. Gerüche. Derbe Worte. Wehrhaft. Verdorben im Verderben. Trotzdem Mensch(en). // Ein Mann. Afghanistanheimkehrer.

Butcher's Crossing - John Williams

Butcher's Crossing
von John Williams

Exzesse des Tötens.

John Williams Lebenslauf hat gewisse Ähnlichkeiten mit dem Leben mancher seiner Helden. William „Stoner“ im gleichnamigen, dritten Roman John Williams, war Prof. für Englische Literatur; so lehrte auch der Autor an der Uni/Denver 30 Jahre lang im Fachbereich Englisch.

Der Architekt des Sultans - Elif Shafak

Der Architekt des Sultans
von Elif Shafak

Mehr Orient geht nicht!

Ganz im Stil eines Märchens wird der Leser in das Osmanische Reich des 16. Jahrhunderts versetzt, er landet im Herzen Istanbuls, im Sultanspalast.

Unterwerfung
von Michel Houellebecq

Der Roman von dem man spricht

Nachdem Thilo Sarrazins Sachbuch „Deutschland schafft sich ab“ einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hat, anstatt eine Debatte zu entfachen über die Probleme, die Teile unserer muslimischen Mitbürger aufgrund ihrer zahlreichen Verweigerungen gegenüber der westlichen, laizistischen, kapitalistischen, demokratischen und zum großen Teil antireligiösen Gesellschaft verursachen, (es ist nich

Gilead - Marilynne Robinson

Gilead
von Marilynne Robinson

A preacher's memoirs

What is there to tell about „Gilead” by Marylinne Robinson? There is a rather old preacher named John Ames, afflicted with a heart condition, living in Gilead, Iowa. There is a little town with shabby houses and a shabby church building, there are his flock, his wife and his young son, seven years old, and there is an old colleague and friend, so to speak, „old Boughton”.

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