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Hier hat der Verlag eine gute Arbeit abgeliefert, denn die Buchausgabe ist hervorragend aufgemacht, mit eindrucksvollem Cover, kenntnisreichen Vorwort über das Werk des fast vergessenen Autors sowie ein Nachwort von der Tochter des Autors. Das ist eindrucksvoll, dafür hat mich der eigentliche Text lange Zeit zunächst nicht sehr überzeugt.
Tage in weiß ist kein Roman, wie man denken könnte. Es sind Schilderungen der Erfahrungen aus Fällen, die der Icherzähler als Hals-Nasen-Ohren-Arzt gemacht hat. Es sind größtenteils äußerst schwere Erkrankungen und auch wenn der Arzt empathisch mitfühlt, ist das in der Dichte und Masse schwer zu ertragen. Man benötigt als Leser Nerven.
Ildiko von Kürthy ist eine bekannte Autorin von Frauenromanen. Ihr neuer Roman Es wird Zeit hat aber auch ein ernstes Thema: die schwere Krebserkrankung einer Freundin.
Das wurde in der Leseprobe stark rausgestellt. Es gibt aber noch mehr Themen im Roman, z.B. der Tod der Mutter von Judith.Das wirft bei ihr eine Sinnfrage auf, aber auch der Zustand ihres Lebens mit ihrem Mann.
Den meisten westlichen Menschen wird Korea fremd sein. Mich hat das Schicksal des Landes immer auch deswegen interessiert und Literatur und Film aus dem Land sind mir willkommen. Doch meistens stammt das aus Südkorea.
Der Spieler ist ein bemerkenswertes politisches Sachbuch von Martin Benninghoff über Nordkorea und seinen Machthaber Kim Jong-un.
Die Schweizer Schriftstellerin Simone Lappert lässt in ihrem Roman Der Sprung in den anfänglichen Kapiteln eine Figur nach der anderen vor.:
Felix, Maren, Egon, Finn, Henry, Theres, Winnie, Edna, Astrid ...
Alles Bewohner einer Kleinstadt.
Der Sommer meiner Mutter ist eine melancholische Coming-of-age-Geschichte. Sie wird geprägt durch den ersten Satz:
„Im Sommer 1969, ein paar Wochen nach der ersten bemannten Mondlandung, nahm sich meine Mutter das Leben“
Der Protagonist ist ein Schauspieler um die 50, der mit einem humorvollen Programm über einen Fußballer durch die Gegend tingelt.
Der Roman „Der Manndecker“ scheitert an seiner eigenen Promisse.
Tom Zürcher, eher ein unbekannter der Autoren der diesjährigen Longlist zum Deutschen Buchpreis, hat einen witzigen, teilweise überdrehten Roman geschrieben und er hat dafür einen Erzählton gefunden, der funktioniert. Im Mittelpunkt ein naiver junger Mann namens Dick Meier.
Das Buch versammelt eine ganze Reihe von Artikeln und Interviews vonJana Hensel. Thema ist immer der Zustand Ostdeutschlands. Ein Thema, das Jana Hensel mit Leidenschaft bearbeitet, das sie nie langweilt, wie sie das Leben nicht langweilt. Daher entsteht vielleicht die Intensität, die viele der lesenswerten Artikel prägt. Ihre positive Einstellung ist schätzenswert.
Es beginnt recht witzig mit den Gedanken eines Vaters über den Freund seiner Tochter und an einigen Beispielen wird der Generationsunterschied festgemacht.
Danach dreht es sich nur noch um den Zustand des fast 50jährigen Mannes, seiner 20jährigen Ehe und seiner Midlifekrise, der auf ironische Weise begegnet wird. Themen sind fein säuberlich gestaffelt: Musik, Filme, Orte
Von allen Büchern, die dieses Jahr auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stehen, ist Herkunft von Sasa Stanisic schon im Vorfeld ein Gewinner, denn das Buch bekam viel Aufmerksamkeit und seine Bedeutung ist Konsens. Der Autor schreibt autobiographisch darüber, wie er als 14jähriger während des Bosnienkrieges als Flüchtling mit seinen Eltern aus Bosnien nach Deutschland gekommen ist.
Der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda bezieht sich mit seinem Buch auf eins der auffälligsten Ereignise dieses Jahres, bei dem es um die Wirkung der sozialen Medien ging.
Martin Beyer hat mit „Und ich war da“ ein ambitioniertes und bewegendes Buch geschrieben. Mit Themen, über die es sich lohnt, nachzudenken.
Das Buch verfügt über ein informatives Nachwort. Es ist zu empfehlen, das gleich zu Anfang zu lesen, denn es ist wichtig, den Roman im Kontext zu lesen.
Es ist kein langer, aber ein konzentrierter Text. Sehr sorgfältig und kraftvoll.
Hauptfigur ist Iwan Grigorjewitsch, der 1955 aus jahrzehntelanger Gulaghaft entlassen wird.
Der Roman Drei aus Israel in ein ungewöhnliches Buch, das in 3 Episoden aus der Perspektive von Frauen erzählt. Die 3 Frauen verbindet nur ihre Beziehung zu einem Mann, dem Rechtsanwalt Gil.
Während man die Frauen ganz gut kennen lernt, bleibt Gil distanziert und undurchschaubar. Das ist die Absicht des Autors, weshalb er nie aus der männlichen Perspektive erzählt.
Maja Lunde‘s Über die Grenze beschreibt den gefahrvollen Weg von 4 Kindern aus Norwegen hin zum sicheren Schweden. Es ist das Jahr 1942 und Grund der Flucht ist, dass 2 der Kinder verfolgte Juden sind.
Kintsugi ist ein gediegener Roman mit einigen bemerkenswerten Eigenschaften. Im Mittelpunkt steht ein schwules Paar, dass schon lange zusammen ist. Max und Reik, Sie bekommen Besuch von ihrem alten Freund Tonio und dessen erwachsenen Tochter Pega. Gemeinsam verbringen sie ein Wochenende, nachdem sich de sie Beziehungen zueinander entscheidend ändern werden.
Das Buch „Nicht wie ihr“ ist der Überraschungstitel auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2019, da es die erste Veröffentlichung des Autors Tonio Schachinger ist, zudem noch bei einem kleinen Verlag.
Der Roman ist ungewöhnlich, denn er gibt den Lesern einen Einblick in die Gedankenwelt eines erfolgreichen Fußballspielers. Dadurch wird das Buch auch sprachlich stark bestimmt.
Cherubino erzählt von einer Frau in schwieriger Situation. Die Wienerin Iris ist Mezzossopran, eine engagierte Sängerin, die jetzt endlich davorsteht, beruflichen Erfolg zu haben. Sie kann Cherubino aus Mozarts Die Hochzeit des Figaro an der Met in New York singen und außerdem Sophies Choice. 2 wichtige Rollen, die ihr den großen Durchbruch bringen könnten.
Der Roman ist sprachlich außerordentlich fein gestaltet. Es gibt genaue landschaftliche und situative Beschreibungen. Jeder Satz ist ausgearbeitet und doch ist das ganz im Fluss! Ein Fest für die Leser, die Literatur lieben.