Rezension

Am Ende wartet das Paradies

Die Attentäter - Antonia Michaelis

Die Attentäter
von Antonia Michaelis

Bewertet mit 5 Sternen

Das ist es womit junge Leute vom IS geködert werden. Ein gottesfürchtiger Staat ohne Unrecht und alles Frieden. Der Weg dorthin wird in diesem Buch eindrucksvoll beschrieben.

Alain zieht mit 5 Jahren mit seinen Künstler-Eltern in ein Mehrfamilienhaus im Prenzlauer Berg in Berlin. Dort wohnt schon Cliff mit seinem alleinerziehenden Vater und chronischen Säufer, die Mutter mit Studium und Karriere zu beschäftigt und Margarete, die bodenständige in einem heilen Elternhaus. Gemeinsam erleben sie die Kindheit im Hinterhof des Hauses und dem Mauerpark.

Später trennen sich die Wege der inzwischen Jugendlichen. Alain macht Abitur und hilft gelegentlich seinen Eltern in der Flüchtlingshilfe. Margarete macht eine Schreinerlehre. Cliff hat keine Perspektive und schließt sich rechten Gruppen an bis er zum Muslim konvertiert und eine Ausbildung ganz anderer Art in Syrien erlebt. Künstlerisch begabt erhält er Aufträge an Orten zu zeichnen wo keine Kamera hinkommt. Gemeinsam mit jungen Glaubensbrüdern bereiten sie sich auf einen Tag des Bluts in Berlin hin.

Alain der seinen Freund Cliff verfolgt wird Zeuge von den Plänen und versucht das Blutbad zu verhindern. Schafft er es rechtzeitig damit Berlin ein ähnliches Schicksal wie Paris Ende 2015 erspart bleibt ?

Aus unterschiedliche Sichtweise erzählt Antonia Michaelis die Kindheit und Jugend der drei. Der Schreibstil wechselt von Ich-Form zu Erzählform und Briefform. Dabei fiel es mir nicht immer leicht zu erkennen aus welcher Sicht gerade geschrieben ist. Mittendrin hat das Buch ein paar Längen aber zum Ende hin konnte ich es kaum aus der Hand legen und vom Ende war ich echt erschüttert. Ein eindrucksvoller sehr aktueller Roman den ich nur weiterempfehlen kann.