Rezension

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verstörend und doch mitreissend

Die Attentäter - Antonia Michaelis

Die Attentäter
von Antonia Michaelis

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: 

Cliff, Alain und Margarete sind sein Kindertagen eng befreundet. Doch schon früh stellt sich heraus, dass Cliff nicht ganz der ist, der er zu sein vorgibt. Durch den Liebesentzug seiner Mutter entwickelt er langsam einen Hass, einen Hass, sich und der Gesellschaft gegenüber. Nach vielen Jahren der Selbstfindung konvertiert Cliff zum Islam. Alain und Margarete verlieren ihn, aber geben ihn dennoch niemals ganz auf. Doch schon bald sollen schreckliche Ereignisse ihre Heimatstadt heimsuchen und Cliff mittendrin. Wird er zum Selbstmordattentäter? Oder bekommt er doch noch Gewissensbisse? Was werden die Freunde versuchen zu unternehmen, um ihn daran zu hindern? Wie wird das Ganze enden? 

Meine Meinung: 

Antonia Michaelis hat eine ganz besondere Art Figuren Leben einzuhauchen und Geschichten zu erzählen. Anfangs doch ein wenig verwirrend konnte ich mich schnell an ihren Schreibstil gewöhnen und dann hat man auch das eigenartige Gefühl man befinde sich in einer Art Märchenwelt. Obwohl die Sicht der Dinge, die Protagonisten, die Gedanken und natürlich leider auch die Gesprächsthemen schon nah an der Wirklichkeit grenzen, hat man dennoch ein Gefühl der Traumwelt vor sich. Es lässt sich schwer in Worte fassen, aber ich kann nur sagen, dass mir die Erzählstränge unheimlich gut gefallen haben. 
Die Autorin greift hier ein Thema auf, dass aktueller nicht sein könnte und schon während dem Lesen breitet sich eine Gänsehaut der Angst auf, die man sich erst dann bewusst wird, wenn man sich näher mit dem Protagonisten Cliff beschäftigt. Traurig, dass es überhaupt solche Themen geben muss, dass Religion die Gedanken der Menschen derart beeinflussen können, dass sie nicht mehr Herr ihrer Selbst sind. 
Jedenfalls regt "Die Attentäter" sehr zum Nachdenken an und man fühlt sich mitten im Geschehen. Ich kann nicht sagen, dass ich einen oder mehrere Personen sympathisch fand, denn dafür fehlten mir so einiges an Nachempfinden dieser jener Gedanken, aber man möchte in jedem Fall am liebsten einschreiten und schlimmes verhindern. 

Fazit: 

Ein aufrüttelnder, verwirrender aber sehr nachdenklich stimmender Roman zu einem Thema, welcher aktueller nicht sein könnte. Erzählt von einer Autorin, die es meiner Meinung nach, extrem gut versteht, den Leser mit einzubinden. Da aber die Beziehungen der drei Freunde sehr im Vordergrund standen und für mich an manchen Stellen nicht nachvollziehbar waren, muss ich einen Stern abziehen. Deswegen bekommt der Roman "Die Attentäter" von mir ganze 

4 Sterne !