Rezension

Authentisch Beklemmend

Die Attentäter - Antonia Michaelis

Die Attentäter
von Antonia Michaelis

Bewertet mit 5 Sternen

"Die Attentäter" hat mich ab der ersten Seite in seinen Sog ziehen können. Obwohl es auch die eine oder andere Seite gab, die sich etwas mühsamer lesen ließ, hat dieses Buch einen Hintergrund inne, der mich sehr beängstigt hat. Ich fand es für mich wichtig, mehr über die IS und den Islam zu erfahren und bekam nicht nur eine spannende Story geboten, sondern auch jede Menge Hintergrundwissen geliefert. 
Da der Klappentext eine deutliche Sprache spricht, wusste ich worauf ich mich einlasse. Manchmal kreisen die Gedanken und durch die vielen Nachrichten in den Medien, bei denen sich selbst Kinder in die Luft sprengen, ist ein Attentat hochaktuell. Hier bekam ich nun einen sehr guten Eindruck in die Gedanken einiger Menschen und es wirkte sehr authentisch auf mich. Ein beklemmendes Gefühl ab der ersten Seite, denn Cliff ist auf der Suche. Auf der Suche nach Liebe und scheint sie nicht finden zu können, In den Bann der IS gezogen, bekommt er Einblicke in eine völlig andere Religion. Eine, die durch Blut geschrieben wird, um zu befreien. Barbarisch und meiner Meinung nach auch Menschenverachtend, denn die Andersgläubigen werden regelrecht dahin gemetzelt. Etwas, was uns auch täglich in den Medien begegnet. Egal, ob Kind oder Frau, alles wird entfernt, regelrecht gereinigt. 
Den Buchumschlag entfernt, erscheint ein regelrechtes Feuerwerk auf dem Buch und ebenso ist auch die Story. Ein Feuerwerk der Emotionen. Erzählt wird die Freundschaft von Margarete, Alain und Cliff. Drei völlig unterschiedliche Menschen, die dennoch sehr stark miteinander verbunden sind und sich selbst einige ihrer Gedanken teilen. Hochkarätig und absolut authentisch erzählt Antonia Michaelis von Veränderungen innerhalb dieser Freundschaft, die im Kindesalter begann. Ich ahnte worauf es hinausläuft und dennoch hegte ich die Hoffnung, dass sich das Blatt wenden kann. Für Cliff scheint der Tod unabdingbar, aber warum ist sein Ziel so viele Menschen wie möglich mit in den Tod zu nehmen? Er ist ruhelos und zeigt dies ganz deutlich. Vielleicht ist daher die Atmosphäre des Buches unruhig und oft düster, da dieses mit Cliffs Gedanken und Emotionen verbunden wurde?
Fazit:
Ein auf mich sehr authentisch wirkender Jugendthriller, der mich nachträglich berührt. Ein brandaktuelles Thema in einer wunderschönen, dramatischen Sprache erzählt, dessen Inhalt nicht fiktiv, sondern wahr erscheint und mich deshalb auch erschüttert. "Die Attentäter" ist ein echter Hochkaräter, dessen Sog man sich nicht entziehen sollte. Leseempfehlung!