Rezension

Besser als das Cover erwarten lässt

Das Juwel - Die Gabe
von Amy Ewing

Bewertet mit 4 Sternen

Das Juwel, eines der Bücher, um das ein großer Pressewirbel veranstaltet wurde, und das in fast jeder Buchhandlung zur Erscheinung präsent war. 
Als ich das Cover betrachtet habe, dachte ich mir: Schon wieder so ein Buch. Ob denen noch mal was neueres einfällt? Der Klappentext hat mich dann aber schon ein wenig neugieriger werden lassen. 
Erzählt wird hier die Geschichte von Violet, einem Surrogat, was bedeutet, das sie eine besondere Begabung besitzt Dinge in Form, Farbe und Größe beeinflussen zu können. In ihrer Welt wird dies Gab zu Leihmutterschaft ausgenutzt, da der Adel, dank seiner jahrelangen Inzucht, ohne Hilfe nicht mehr fähig ist gesunde Kinder auf die Welt zu bringen. 
Erzählt wird die ganze Geschichte aus der  Ich-Perspektive von Violet. Der Leser wird behutsam an die Hand genommen und nach und nach in die hier existierende Welt eingeführt. Es bleiben immer mal wieder ein paar Fragen, in den meisten Fällen sorgen diese aber eher dafür, dass man schnell weiterlesen möchte, als dass man entnervt "die Welt nicht versteht". 
So ist allgemein der Schreibstil sehr angenehm und man kommt schnell voran. 
Am Anfang fad ich, dass sehr viele Parallelen zu den Tributen von Panem existierten. Der Aufbau der Stadt, die arme Protagonistin mit Geschwistern, einer Mutter, aber ohne Vater, das Juwel als Zentrum der Insel in der die Bewohner im Reichtum schwelgen, während die anderen Einwohner teilweise dem verhungern nahe sind. Zum Glück konnte sich die Geschichte davon ein wenig lösen im Verlauf. Ich hoffe, dass das auch trotz des Endes, so bleibt. 
Hier und da gibt es ein paar Ungereimtheiten, die scheinbar an der Übersetzung liegen könnten, wie in der Leserunde bereits besprochen wurde. Vor allem der falsch genutzte medizinische Begriff. Aber ganz ehrlich: Die wenigsten sind medizinisches Personal, die das Buch lesen, und wenn es mich persönlich auch sehr annervt, dass man da nicht richtig recherchiert hat, tut es dem gesamten Buch keine abriss. 
Unvermeidlich ist in solch einem Buch natürlich auch die Love-Story. Für meine Geschmack ist die nicht sehr überzeugend, fügt sich aber ganz gut in die Story ein. 
Mein Fazit ist, dass das Buch das hält was sein Cover verspricht. Ich war doch eigentlich sehr angenehm überrascht, dass es auch noch ein wenig darüber hinaus geht. Auf den 2. Band bin ich dann mal gespannt.