Rezension

Durchaus interessant!

Die Schwester des Tänzers - Eva Stachniak

Die Schwester des Tänzers
von Eva Stachniak

Infos zum Buch :

Erscheinungsdatum Erstausgabe : 29.10.2016
Aktuelle Ausgabe : 29.10.2016
Verlag : Insel Verlag
ISBN: 9783458361787
Flexibler Einband 570 Seiten
Sprache: Deutsch

 

Klappentext:

In der Familie Nijinsky dreht sich alles nur um eines: ums Ballett. Als Bronislawa und Waslaw um 1900 in St. Petersburg aufwachsen, bewundern sie allabendlich ihre Eltern in der Garderobe, nervös vor den Auftritten, erhitzt und gelöst danach. Auch für die beiden Kinder ist der Weg vorgezeichnet: Sie werden an der kaiserlichen Ballettakademie aufgenommen – und schon bald zeigt sich, dass besonders Waslaw alle anderen überflügelt. Den Geschwistern steht eine ganze Welt offen – Paris, London, später gar New York –, eine Welt harten Trainings und geschundener Füße, aber auch des Glamours und des Ruhms …

Meine Meinung:

Normalerweise lese ich nicht oft historische Romane. Dieser hat mich aber von der Thematik mit dem Tanzen sehr angesprochen.

Und ich kann glücklicher Weise behaupten, dass für mich alle Dinge, die ich mir von dem Roman versprochen habe, auch eingehalten worden sind.

Die Thematik des Balletts nimmt hier eine sehr große Rolle ein, wird aber nicht auf die Art spezifisch, sodass einer, der von Ballett nicht die geringste Ahnung hat(wie ich:D), auch mitkommt. Trotzdem habe ich das Gefühl sehr viel mitbekommen zu haben, wie das harte Leben einer Tänzerin abläuft.

Auch gut gefallen hat mir, dass der Roman zu großen Teilen in Russland gespielt hat, was sehr gut zu der Geschichte gepasst hat, denn auch die gesellschaftlichen Umstände spielen eine tragende Rolle. Diese gesellschaftlichen Umstände schienen mir auch gut recherchiert worden zu sein.

Der Roman wurde für mich auch nicht langweilig. Bronislawa Nijinska (und ja ich gebe zu, ich musste bei dem Nachnamen noch einmal nachschauen, wie er geschrieben wird :D) erlebt so viel auch Schreckliches, dass keine Langeweile aufkommt. Generell werden hier sehr viele verschiedene Themen angesprochen, wie  Ruhm, die schlechten Seiten von Ruhm, zurückstecken können, Krieg….

Der Schreibstil ist überraschend modern und einfach zu lesen, weshalb sich der Roman für Leute, die gerade erst mit historischen Romanen beginnen wollen, meiner Meinung nach auch sehr gut eignet..

Allerdings ist das Buch recht nüchtern verfasst worden und man kann Bronislawa von Anfang bis Ende lesen, sodass es mich sehr an eine Biografie erinnert hat.

Toll fand ich auch die verschiedenen Erzählebenen. Das hat das Lesen sehr abwechslungsreich gemacht.

Die Figuren fand ich wirklich ausgezeichnet ausgearbeitet und ich konnte mich sehr gut in die verschiedenen Situationen hinein versetzen.

Das Ende hat mich aber ein wenig enttäuscht: hier wurde mir die Geschichte zu lieblos behandelt und abgeschlossen.

Fazit:

Ein gut ausgearbeiteter historischer Roman, der Lust auf mehr macht. Mir hat aber für 5 Sterne noch der Funke, der das Buch besonders auszeichnet, gefehlt. Eins steht aber fest :Ich werde auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen.