Rezension

Ein durchaus interessanter Plot, für mich aber mit einigen Kritikpunkten

Wen der Rabe ruft - Maggie Stiefvater

Wen der Rabe ruft
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ja, nun sitze ich also hier vor dem Notebook und grübele schon seit einer halben Stunde über diese Rezension. Stichpunkte habe ich genug auf meinem Rezensionsblock und die Story, die ich gestern erst beendet habe, ist auch noch sehr präsent in meinem Kopf. Dennoch weiß ich einfach immer noch nicht so genau, was ich vom neuesten Werk der Autorin Maggie Stiefvater halten soll, geschweige, wie ich es ausdrücken kann.

 

Vielleicht erzähle ich euch am besten erst einmal, was mir richtig gut gefallen hat ...

 

Anders als erwartet besteht der Hauptanteil dieser Geschichte nicht aus einer Liebesgeschichte, sondern es geht vielmehr um Magie und Spiritualität. Zunächst enttäuschte mich diese Tatsache ein wenig, da der Klappentext eben eher vermuten ließ, dass die Liebe hier mehr im Vordergrund stehen würde. Positiv finde ich es aber dennoch, da ich die Idee rund um die Ley-Linien und die Suche nach König Owen Glendor einfach richtig gut fand.

 

Auch der gewohnt etwas poetische Schreibstil der Autorin konnte bei mir punkten und ich genoß ihre tollen Beschreibungen der Personen und Handlungsorte. Zudem mochte ich auch den Humor, den man in dieser Geschichte immer wieder finden kann. Erzählt wird das Ganze aus den Perspektiven von Blue, Ganser und Adam. Wider Erwarten hat mich dieser Wechsel nicht im geringsten gestört. Ich fand es sogar recht passend.

 

Erneut beeindruckt hat mich, wie Maggie Stiefvater es immer wieder schafft, dem Leser die verschiedensten Emotionen zu entlocken. An manchen Stellen lief mir wirklich ein Schauer über den Rücken und im nächsten Moment zog ein Grinsen über mein Gesicht. Das, so muss ich sagen, hat sie wirklich drauf!

 

Aber es gab für mich leider auch ein paar Kritikpunkte an diesem Roman.

 

Zunächst hatte ich Schwierigkeiten, in die Geschichte hinein zu finden und obschon durchaus spannend und interessant konnte sie mich zu größten Teilen nicht richtig fesseln. Erst zum Ende hin nahm sie in meinen Augen erst etwas Fahrt auf, würde dann aber auch wieder auf eine Weise jäh unterbrochen.

 

Enttäuscht war ich auch vom Ende dieses 1. Teils. Da ging mir das Ganze, wie oben schon erwähnt, doch etwas zu schnell und unerwartet. So sitze ich nun hier mit ganz vielen Fragen und bin ziemlich unzufrieden ... Sicher ist mir bewusst, dass noch 3 Teile folgen werden und ich dort dann auch noch viele Antworten finden werde. Auf mich machte dieser erste Teil aber mehr den Eindruck auf das einzustimmen, was kommen wird ..., versteht mich nicht falsch, natürlich hat der Roman eine tolle und eigene Handlung, aber mir fehlte einfach das gewisse Etwas, auch das „Überbrückungskapitel“ am Ende konnte dieses Gefühl nicht wirklich ändern.

 

Insgesamt waren mir auch die Protagonisten, wie auch die Nebenfiguren einfach zu „dünn“. Es fällt mir schwer euch das zu erklären, aber ich wurde einfach nicht richtig warm mit Ihnen und mir fehlten doch irgendwie zu viele Infos und Tiefe. Es mangelte nicht einmal an ausreichenden Beschreibungen. Sie waren auch nicht uninteressant ... aber irgendwie konnten sie mich nicht wirklich begeistern.

Ihr seht, ich bin ziemlich zwiegespalten, was „Wen der Rabe ruft“ angeht. Ein durchaus interessanter Plot und der tolle Schreibstil konnten mich durchweg überzeugen. Leider gab es aber auch einige Kritikpunkte, die diesen Auftaktband nicht zu einer uneingeschränkten Leseempfehlung brachten. Ich bin mir sicher, dass die 3 Folgebände noch jede Menge Potenzial haben und vielleicht schaffen sie es dann auch, diese Reihe für mich zu einem absoluten Highlight zu machen. Bis dahin tut es mir in keiner Weise leid, „Wen der Rabe ruft“ gelesen zu haben – ich hoffe aber auf ganz viel mehr!!!

Kommentare

Migu kommentierte am 27. Oktober 2013 um 15:01

Hey,

eine tolle Rezension, denn ich kann Dich voll und ganz verstehen. Mir ging es sehr ähnlich wie Dir. Auch ich hatte anfangs heftige Schwierigkeiten in die Geschichte reinzufinden und es fehlte mir hier und da etwas, um die Geschichte wirklich nachvollziehen zu können. Das die Liebesgeschichte nicht im Vordergrund stand, gefiel mir dagegen sehr gut, denn genau das hatte ich gehofft :)

Bin auch auf die weiteren Bände gespannt und denke das sie noch "dichter" werden :)

LG Ela