Rezension

Wird dem Hype nicht gerecht

Wen der Rabe ruft - Maggie Stiefvater

Wen der Rabe ruft
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 2.5 Sternen

Schwacher Auftakt - sprachlich und inhaltlich nicht besonders gelungen, teilweise schwere Logikfehler. Schade. Maggie Stiefvater kann es besser.

Inhalt

Blue stammt aus einer Wahrsagerfamilie in der jeder übersinnliche Fähigkeiten hat, außer sie selbst. Sie kann lediglich durch ihre pure Anwesenheit die übernatürlichen Fähigkeiten anderer verstärken. Darum ist sie auch jedes Jahr im April auf dem Friedhof zu finden, wo die Seelen derer, die im nächsten Jahr sterben werden, von einer Verwandten Blues empfangen werden.

Doch dieses Jahr kann Blue tatsächlich selbst einen Geist sehen - den Geist eines Jungen namens Gansey. Und dass sie ihn sehen kann, bedeutet eins von zwei Dingen: entweder es handelt sich bei diesem Jungen um ihre einzig wahre Liebe oder sie wird für den Tod dieses Jungen verantwortlich sein.

Meine ausführlichere Meinung

Das Beste an diesem Buch war das erste Kapitel, das wirklich vielversprechend anfängt. Doch dann geht die Geschichte nur zäh und langsam voran und entwickelt sich auch in eine andere Richtung, als man es vom Klappentext her erwarten würde. Das war zwar überraschend, hätte mir aber nichts ausgemacht, wenn ich von der Story und den Charakteren gefesselt gewesen wäre.

Das war ich aber nicht. Gerade die Hauptfiguren bleiben seltsam farblos, was gerade im Hinblick auf die Dynamik zwischen Gansey und Blue (schließlich weiß Blue ja, dass sie sich in diesen Jungen entweder verlieben oder ihn töten wird - vielleicht sogar ja beides) fatal ist.

Das Buch verliert sich an vielen Stellen in ausschweifenden Beschreibungen, was gerade an den wenigen Stellen, wo die Geschichte endlich mal ein wenig Fahrt aufgenommen hat und tatsächlich etwas passiert, für mich als Leserin einfach nur frustrierend war.

Doch am schlimmsten finde ich einfach nur die teilweise krassen Logikfehler, auf die ich wegen Spoilern hier nicht im Detail eingehen möchte. Nur soviel sei gesagt: der Erzählstrang um Noah ist einer der Hauptgründe, warum das Buch für mich ruiniert wurde. Das kann ich einfach nicht abkaufen.

Positiv anzumerken sind die Dialoge, die mich manchmal schmunzeln ließen. Aber insgesamt gesehen war das Buch leider eine Enttäuschung.

Fazit

Ich bin mir sicher: stünde hier nicht Maggie Stiefvater drauf, würde mancher Leser kritischer mit dem Buch umgehen und sehen, dass es einige schlimme Schwächen aufweist, insbesondere was die Figurenzeichung und die Handlung angeht. Aus dieser Geschichte gleich vier Bände herauszuholen - ich habe so meine Zweifel, ob dies gelingt.