Ein Krimi mit ganz eigener Atmosphäre
Inhalt:
„Jokkmokk am Polarkreis, die Zweige der Kiefern biegen sich unter dem Neuschnee, auf dem zugefrorenen Talvatis-See finden Husky-Rennen statt, und die Einheimischen bereiten den alljährlichen samischen Wintermarkt vor, als ein junger Mann aus ihren Reihen ermordet wird. Grausam geschlachtet wie ein Rentier. Linda Lundin hat gerade ihren neuen Job als Hauptkommissarin in Nordschweden angetreten, einen solch schrecklichen Mord hat auch sie selten gesehen. Wer tötet einen Jungen, der im Dorf rundum beliebt war? Gemeinsam mit ihren Kollegen Bengt und Margareta nimmt sie die Ermittlungen auf und stößt im kleinen Jokkmokk auf kuriose Bewohner, samische Geschichten und alte Geheimnisse. War der tragische Unfall des besten Freundes des Mordopfers, der vor einigen Monaten im See ertrank, etwa gar kein Unfall? Und müssen sie mit weiteren Morden rechnen? Bislang erzählen nur die Nordlichter von den Toten …“
Meine Meinung:
Linda ist neu in Lappland und kennt sich mit der Kultur und den Gepflogenheiten Nordschwedens noch überhaupt nicht aus, was dem Leser zu Gute kommt, da so geschickt einiges an Informationen eingeflochten wird, ohne konstruiert zu wirken.
Sowohl Linda als auch ihre beiden Jokkmokker Kollegen Margareta und Bengt sind sehr sympathisch und natürlich, ihr Privatleben und ihre persönlichen Sorgen werden genau in der richtigen Dosis vermittelt – nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig, um mit ihnen mitzufühlen oder sich in sie hineinzuversetzen.
Die Landschaft Lapplands, seine Bewohner, deren Kultur, sowie die klimatischen Bedingungen beschreibt die Autorin sehr anschaulich und lebendig. Man hört fast das Knirschen des Schnees unter den Füßen und spürt die eisige Kälter, aber auch die Ruhe und Schönheit der Landschaft. Ich habe richtig Lust bekommen, selbst einmal nach Lappland zu reisen. Ein schöner Zusatz ist die auf der Innenseite des Covers abgedruckte Landkarte, die ich immer mal wieder genutzt habe.
Einzig die Spannung könnte etwas stärker ausgeprägt sein, die Autorin schafft es meiner Meinung nach auch nicht immer zu 100%, sie aufrecht zu erhalten, gleicht das allerdings durch ihre interessanten Informationen rund um Jokkmokk aus.
Klara Nordins Schreibstil ist sehr angenehm und liest sich flüssig, so dass ich immer sehr gut vorangekommen bin.
Fazit:
Totenleuchten ist ein gelungener Krimi, dessen Ermittlerteam mir bereits ans herz gewachsen ist und der Lust auf mehr macht – mehr von Linda, Margareta und Bengt und definitiv auch mehr von Lappland