Rezension

Weniger Krimi als Einführung in die Welt der Samen

Totenleuchten - Klara Nordin

Totenleuchten
von Klara Nordin

Bewertet mit 5 Sternen

Linda Lundin, frisch in Schwedens Norden versetzt, hat kaum Zeit, sich einzurichten, bevor sie mit ihrem ersten Fall konfrontiert wird. In Jokomokk wird ein auf rutale Weise ermordeter Jugendlicher aufgefunden, allseits beliebt und daher kaum für die Opferrolle prädestiniert. Gemeinsam mit ihren neuen Kollegen macht sich Linda auf die Suche nach dem Täter.

Während der Fall er unspektakulär ist, besticht der Roman durch die Darstellung der doch fremden Welt der Samen, für die sich die Autorin Klara Nordin sehr viel Zeit nimmt. Es ist eine eigenartige, durch die Kälte und die Rentiere geprägte Welt, die bisweilen etwas archaisch wirkt, manchmal aber auch skurril, denn wann hat man je etwas von Rentierpizza oder mit Rentierfett "gesahntem" Kaffee gehört. Und der Leser lernt auch manche nützlichen Erfindungen oder Tipps kennen, die das Leben in Eiseskälte erleichtern, hier sei nur der elektrische Schuhtrockner erwähnt. Was zudem für den Roman spricht, ist das sympathische Ermittlerteam.