Rezension

Eiskalt

Totenleuchten - Klara Nordin

Totenleuchten
von Klara Nordin

Bewertet mit 3.5 Sternen

Handlungsort ist Jokkmokk – ein kleines Städtchen am Polarkreis. Es herrscht tiefer Winter und die Einwohner bereiten sich auf den jährlichen Wintermarkt vor. Dann wird ein Jugendlicher brutal ermordet. Es ist der erste Fall für Linda Lundin, die gerade ihren neuen Job angetreten hat – mit den beiden ortsansässigen Polizisten Bengt und Margareta nimmt sie die Ermittlungen auf.

Sehr gut gefallen hat mir die bildhafte Beschreibung der Landschaft, der Naturschauspiele wie das Nordlicht und des Winters mit seinen verschiedenen Gesichtern. Außerdem erfährt man sehr viel über das Volk der Samen, ihrer Handwerkskunst, ihren Sitten und Traditionen. Man merkt wie sehr die Autorin ihre neue Heimat liebt.

Auch das Privatleben der drei Ermittlungsbeamten kommt nicht zu kurz. Jeder von ihnen trägt sein eigenes Päckchen an Problemen mit sich herum.

Der Anfang gestaltet sich für einen Krimi ziemlich zähflüssig und auch zwischendurch geht es krimimäßig nicht richtig voran, weil sich die Autorin sehr intensiv mit Beschreibungen aufhält. Aber ich habe mich trotzdem nicht gelangweilt.

Ich hatte das Gefühl, das im Laufe der Zeit fast jeder Einwohner irgendwie in den Fall verstrickt ist. Es gibt viele Personen, die verdächtig sind, weil sie ein Motiv gehabt hätten. Bei der Ermittlung tut sich Linda Lundin manchmal ziemlich schwer, weil ihr Land und Leute doch sehr fremd sind. Sie ist sehr auf die Unterstützung der beiden Kollegen angewiesen.

Als Krimi hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt, aber die Beschreibung von Land und Leuten und der Kultur der Samen hat mir gut gefallen, so dass ich vielleicht einen zweiten Versuch mit dem nächsten Buch wagen werde.