Rezension

Nordnacht

Totenleuchten - Klara Nordin

Totenleuchten
von Klara Nordin

Bewertet mit 4 Sternen

Es herrscht Aufregung in Jokkmokk, einer Siedlung der Samen. Während des samischen Wintermarktes wird ein junger Mann ermordet. Bereits einige Monate zuvor ist ein Freund des Jugendlichen im nahen See ertrunken. Könnte ein Zusammenhang bestehen? Kommissarin Linda Lundin, die gerade nach Nordschweden versetzt wurde, will sofort mit den Ermittlungen beginnen. Ihr Eifer wird jedoch zunächst durch den für sie ungewohnten Winter gebremst, denn bereits auf der Hinfahrt erleidet sie einen glücklicherweise glimpflich ablaufenden Unfall. Doch für ein paar Tage muss sie das Feld der ortsansässigen Polizei überlassen. Margareta und Bengt stürzen sich in die Ermittlungen, doch mit Mord haben sie in ihrem beschaulichen Jokkmokk nur wenig Erfahrungen.

 

Die Autorin stammt zwar aus Deutschland, lebt aber bereits seit einigen Jahren am Ort des Geschehens. Und ihre Liebe zu ihrer Wahlheimat merkt man diesem Buch an. Liebevoll schildert sie die Aspekte der samischen Kultur, die Versuche auch die Jugendlichen ihrer Herkunft zu verhaften. Tradition trifft auf Moderne und als Leser bekommt man den Eindruck, als gelänge die Vereinigung. Natürlich stehen die Samen den Entwicklungen der Gegenwart aufgeschlossen gegenüber, dennoch halten sie die alten Sitten und  Gebräuche lebendig. Mit der Kommissarin Linda Lundin kann der Leser in diese fremde und doch vertraute Welt eintauchen und einiges über die samische Kultur erfahren. Dabei entblättern sich nach und nach die Hintergründe eines Falles, die man zunächst so nicht erwartet. War das Opfer etwa doch zu modern für diese Welt? 

 

Ein Kriminalroman, mit dem Linda Lundin und ihre Mitstreiter vorgestellt werden, der dem Leser eine Vorstellung des Polarwinters gibt und der zudem mit einem interessanten Fall zu fesseln vermag.