Rezension

Ein tolles Debüt mit einer spannenden Geschichte

Frostblüte - Zoë Marriott

Frostblüte
von Zoë Marriott

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Eigentlich ist Frost ein junges Mädchen. Auf der Flucht vor ihren Verfolgern, dem Dämon und vor ihr selbst. Denn Frost hat Angst, jeden zu töten, der sich ihr in den Weg stellt, der sie verletzt. In solchen Momenten übernimmt der Wolfsdämon in ihr die Führung und erst, wenn alles vorbei ist, wird sie wieder Herr ihrer Sinne. Doch Luca, der Anführer einer Gruppe Krieger, sieht mehr in ihr. Er nimmt sie in seine Truppen auf, um sie auszubilden. Er ist sicher, den Dämon besiegen zu können. Doch auch hier lauern zu viele Feinde und sie sind näher, als Frost lieb ist. Denn ihr ärgster Feind scheint ausgerechnet Adrian zu sein, Lucas bester Freund. Und ausgerechnet mit ihm soll sie das kämpfen erlernen. Doch was, wenn der Dämon überhand nimmt und sie Adrian umbringt, wird Luca sie dann auch hassen? Und das ist das letzte, was Frost will, denn ihre Gefühle für Luca sind verwirrend anders, als alles, was sie bisher kannte.

Meine Meinung:
Eigentlich sagt es der Klappentext schon aus, dass es sich hier um reine Fantasy handelt. Doch irgendwie wollte ich es nicht so ganz glauben. Doch genau so kam es. Also vorsicht, wer dies Genre nicht mag.

Eigentlich ist es auch nicht mein Genre, aber Inhalt, Cover und Titel zogen mich einfach magisch an und ich muss sagen, ich habe es auch nicht bereut. Denn obwohl es Fantasy ist, hat es mich total in seinen Bann gezogen. Eine spannende Geschichte, die immer wieder überraschende Wendungen nimmt. Bei der man nicht vorhersagen kann, wie sie weiterverläuft und wie sie endet. Glücklicherweise ohne allzuviele Namen und Orte, die sich normalerweise kein Mensch merken kann, sondern auch für nicht Fantasy-Leser so viel normales, dass es teilweise real wirkt :) .. klingt wahrscheinlich merkwürdig, aber Nicht-Fantasy-Leser verstehen es bestimmt.

Ich mochte Frost auf Anhieb. Sie ist so verletzt, so unsicher, so traurig, dass sie einem wirklich leid tat. Und man kämpfte das ganze Buch mit ihr, hoffte und bangte und erlebte, wie Frost nach und nach reifte, erkannte, verstand und veränderte. Das gefiel mir ausgesprochen gut. Denn trotz allem ist sie nicht weinerlich, sondern eher kämpferisch.

Luca ist ebenfalls ein angenehmer, netter Charakter. Seine Ruhe und sein Vertrauen waren wirklich gut für Frost. Aber ehrlich gesagt, ich mochte Arian lieber, der so viel mehr Rebell, ebenso kaputt und verletzt war wie Frost. Für mich hätte er lieber die Hauptrolle in dem Buch einnehmen sollen. Aber so sind Geschmäcker halt verschieden. Doch auch die weiteren, näheren Figuren waren wundervolle Gestalten, jede auf seine Art wertvoll und so passend für die Geschichte, dass ich sie alle in mein Herz schloss und mit ihnen mit fieberte.

Einen Satz möchte ich Euch noch zeigen aus dem Buch, der mich sehr berührt hat ... den jemand zu Frost sagt - der positiv gemeint ist:

""Gut", sagte er müde. "Gut. Weißt du, wenn du erst mal anfängst, bist du wie ein Erdrutsch. Erst kommen die kleinen Steinchen runter, dann prasseln Kiesel und Steine, dann Felsbrocken auf einen nieder, bis man völlig platt ist und einem nur noch die Kapitulation bleibt."

Die Geschichte ist in sich geschlossen, allerdings finde ich, es könnte gut eine Fortsetzung geben. Stoff wäre jedenfalls genug da und ich würde jederzeit wieder zu einem Buch der Autorin greifen.

Fazit:
Eine wirklich spannende Fantasy-Geschichte, die auch für Nicht-Liebhaber des Genres sehr zu empfehlen ist. Wundervoll unterschiedliche Charaktere und tolle Ideen runden dieses Buch zu einer mitreissenden Geschichte ab.