Rezension

Ein wahrhaft fesselnder Pageturner

Remember Mia - Alexandra Burt

Remember Mia
von Alexandra Burt

Bewertet mit 5 Sternen

Ein wahrer Pageturner, in dem die Aufarbeitung der psychologischen Probleme der Hauptfigur mit ihrer Mutterrolle einen großen Teil einnimmt. Ich kann das Buch allen, die gerne spannende Psychothriller lesen, nur wärmstens empfehlen

Allgemeines
Taschenbuch, 384 Seiten
Erzählung in der Ich-Perspektive aus Sicht der Protagonistin Estelle
Unterteilung in 4 Hauptteile mit Unterkapiteln

Erster Satz
Brooklyn, NY. Die New Yorker Polizei bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Suche nach der sieben Monate alten Mia Connor.

Meine Meinung
Um es kurz zu sagen: ich bin begeistert! Remember Mia ist ein durchweg spannender Pageturner, den ich kaum noch aus der Hand legen konnte und innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe.

Estelle Paradise wacht nach einem Unfall schwer verletzt mit einer Schusswunde und Amnesie im Krankenhaus auf, kann sich aber noch daran erinnern, dass kurz zuvor ihr Kind Mia spurlos aus der Wohnung verschwunden ist. Was ist passiert? Wo ist ihre Tochter Mia? Warum hatte Estelle diesen Unfall? Wer hat auf sie geschossen? Um diese Fragen zu klären, weist sich Estelle auf Drängen ihres Mannes selbst in eine psychiatrische Klinik ein, um dort mit einem Spezialisten für Amnesie ihre Erinnerungen wiederzufinden.

Die Suche nach Estelles Erinnerungen und ihre psychische Situation bestimmen vor allem die ersten zwei Teile des Buches. Hier wird ganz deutlich, wie sehr Estelle mit ihrer Rolle als Mutter zu kämpfen hatte und wie wenig Unterstützung sie bei ihrem Mann und der Gesellschaft findet. Sie versteht sich selbst nicht mehr, fühlt sich unfähig und zweifelt immer mehr an sich, traut sich selbst nicht mehr.

Der Hauptcharakter Estelle ist gut ausgearbeitet und sehr glaubwürdig dargestellt, da passte für mich einfach alles. Insbesondere durch die Erzählung in der Ich-Perspektive kann man sich super in ihre Rolle versetzen, es gibt keine zusätzlichen Informationen sondern man weiß als Leser auch nur, was Estelle weiß und woran sie sich erinnert. Man spürt ihre Verzweiflung angesichts ihrer Situation und der fehlenden Erinnerungen. Und man will diese Erinnerungen genauso dringlich zurückhaben wie Estelle – und fürchtet sich gleichzeitig vor ihnen.

In der zweiten Hälfte des Buches kommt die Geschichte dann richtig in Fahrt, nachdem Estelles Erinnerungen Stück für Stück zurückkommen und vergangene Geschehnisse aufgerollt werden. Die Auflösung ist an sich vielleicht nicht völlig neu, passt aber zu der Geschichte.

Fazit
Ein wahrer Pageturner, in dem die Aufarbeitung der psychologischen Probleme der Hauptfigur mit ihrer Mutterrolle einen großen Teil einnimmt. Ich kann das Buch allen, die gerne spannende Psychothriller lesen, nur wärmstens empfehlen