Rezension

Ich muss mich erinnern, um sie zu finden.

Remember Mia - Alexandra Burt

Remember Mia
von Alexandra Burt

Bewertet mit 5 Sternen

Ich muss mich erinnern, um sie zu finden.

Estelle Paradise wacht, mehr tot als lebendig, im Krankenhaus auf. Ihr Wagen ist in eine Schlucht gestürzt, sie erinnert sich an nichts mehr. Bis auf eine Sache: Drei Tage vor dem Unfall ist ihre Tochter Mia, gerade mal sieben Monate alt, aus ihrer Wohnung in New York verschwunden. Aber es gibt keine Einbruchsspuren, keine Indizien für ein Verbrechen, nichts. Sie war auch nicht im Unfallwagen. Verzweifelt kämpft sie darum, ihr Gedächtnis wiederzuerlangen, während die Welt sie für eine Mörderin hält… Auf einmal wird Estelle vom Opfer zur Verdächtigen. Posttraumatische, kognitive Störung nach einem traumatischen Erlebnis, der Gedächtnisverlust kann sich über Stunden oder Tage, manchmal auch länger, erstrecken.  Doch nicht alle Verletzungen stammen von dem Unfall: Es hat auch jemand auf Estelle geschossen. Aber wer und warum? Nur sehr langsam dringt die wichtigste Frage in ihr Bewusstsein: Wo ist Mia Connor ihre sieben Monate alte Tochter? In einem schmerzlichen Prozess kehrt Estelles Erinnerungsvermögen zurück und sie will sich erinnern, um ihre Tochter zu finden. Und mit der Zeit erinnert sie sich wirklich: an ihre Depressionen, an die Überforderung mit dem Baby. Hat sie am Ende selbst Mia verschwinden lassen? Eine mitreißende Suche nach Mia, die keinen Leser kalt lassen kann beginnt. Spannung pur! Und so beginnt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel, bei dem selbst der Leser nicht weiß, wem er noch trauen soll. Die Autorin, Alexandra Burt, balanciert gekonnt am seelischen Abgrund ihrer Heldin entlang. Sie hat einen mitreißenden Thriller geschrieben, der tief in die Abgründe der menschlichen Psyche führt. So bewusst verwirrend die Geschichte auch mitunter ist, sie bleibt immer psychologisch fesselnd. Ein spannender Irrgarten. Das Cover ist schlicht und es verrät so wenig und doch alles vom Buch. Faszinierend und Rätselhaft.