Rezension

Solide und recht unterhaltsam, aber das Potential wurde nicht voll ausgeschöpft

Remember Mia - Alexandra Burt

Remember Mia
von Alexandra Burt

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung:
Eine junge Mutter kämpft darum, ihr Gedächtnis wiederzuerlangen – während die Welt sie für die Mörderin ihres Kindes hält.

Nach einem Autounfall erwacht Estelle Paradise im Krankenhaus und kann sich an nichts erinnern. Man hat sie in einer tiefen Schlucht aus dem Wrack ihres Wagens geborgen – schwer verletzt. Doch nicht alle Verletzungen stammen von dem Unfall: Es hat auch jemand auf Estelle geschossen. Wer? Nur sehr langsam dringt die wichtigste Frage in ihr Bewusstsein: Wo ist Mia, ihre sieben Monate alte Tochter? Sie war nicht mit im Unfallwagen. In einem schmerzlichen Prozess kehrt Estelles Erinnerungsvermögen zurück: Mia war schon drei Tage vor dem Unfall aus ihrem Apartment in New York verschwunden. Und Estelle wird auf einmal vom Opfer zur Hauptverdächtigen.

Meinung:
Auf das Buch bin ich schon länger Aufmerksam geworden, aber durch die tolle Bloggeraktion von dtv habe ich die XXL-Leseprobe gelesen, meine Gedanken zu der Geschichte kreisen lassen und ganz verrückte Theorien dazu entwickelt, was wirklich mit Mia passiert sein könnte.

Als ich das Buch nun endlich in den Händen halten konnte, war ich echt gespannt, wie es weiter geht. Die Geschichte hat sehr viel Tiefe und man bekommt sehr deutlich mit, wie schlecht es Estelle geht, auch schon vor dem Unfall.

Jedoch muss ich sagen, dass die Geschichte für mich manchmal ein bisschen zu sehr hinausgezögert wurde und die Spannung deshalb nicht immer ganz so hoch war, wie sie hätte sein können und wie ich sie mir gewünscht habe. Nach dem tollen Start sackt die Spannung doch etwas ab und es dauert länger bis sie wieder steigt. Zwar gab es zwischendurch schon immer wieder Wendungen, Überraschungen und wieder alle möglichen Zweifel und Verdächtigungen, aber es spielt sich für meinen Geschmack doch ein bisschen zu viel rein auf der psychologischen Ebene ab.

Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt, die jeweils einen neuen Schritt in der Handlung symbolisieren. Wie gesagt war mir Teil eins nach dem tollen Start ein bisschen zu lang und auch Teil zwei konnte man zwar ganz gut lesen, aber wirklich fesselnd ist was anderes. Teil drei hingegen fand ich richtig gut. Da kommen wir der Auflösung endlich näher und auch wenn es hier erneut viele Wirrungen und anfangs uneindeutige Wendungen gibt, und die Auflösung des Ganzen noch spezieller ist, als ich mir vorher gedacht hatte, fand ich es sehr gut umgesetzt. Teil vier ist dann eher wieder ruhiger, als er hätte sein müssen, rundet den Thriller aber solide und glaubhaft ab.

Die Figuren in diesem psychologischen Thriller sind alle sehr geheimnisvoll und vor allem Estelle wurde anfangs doch sehr dunkel und belastet gezeichnet. Jedoch entwickelt sie mit der Zeit eine gewisse Tiefe, vor allem ihre Hilflosigkeit ist sehr eindrucksvoll dargestellt. Aber genau dieses geheimnisvolle der Charaktere macht diese Geschichte aus, da man so nicht einschätzen kann, was wirklich mit Mia passiert ist und fast jeden verdächtigt, mit in der Sache drin zu hängen.

Lesen lies sich „Remember Mia“ recht gut und flüssig. Manchmal war es zwar ein bisschen zu detailliert und langatmig, aber die Geschichte hat immer wieder mit Spannungsmomenten überraschen und unterhalten können.

Fazit:
Obwohl mich die Geschichte in der Gesamtbetrachtung recht gut unterhalten und vom Kern her auch überzeugt hat, wurde doch nicht das volle Potential ausgeschöpft. Nach dem tollen Start sinkt das Spannungslevel doch ziemlich ab und es dauert lange, bis es wirklich wieder ganz oben ist. Dazwischen gab es zwar immer mal wieder ein paar nette Überraschungen und die Auflösung des Ganzen fand ich gut gemacht, aber das hätte alles noch etwas konstanter sein können. So vergebe ich solide 3 Sterne.