Rezension

Langatmig, verwirrend... aber gut recherchiert

Remember Mia - Alexandra Burt

Remember Mia
von Alexandra Burt

Kind weg, Gedächtnis weg - Estelle begibt sich auf die Suche!

Ein Thriller? UND eine interessante Buchbeschreibung? Na, das muss ich doch lesen! ;-)

Meine persönliche Meinung:

Was ich richtig toll fand an diesem Buch war der Schreibstil von Alexandra Burton, die mit "Remember Mia" ihr Debut abliefert. Ich habe das Buch als sehr kurzweilig empfunden trotz der knapp 400 Seiten, es las sich sehr flüssig und war mit einem detaill- und bilderreichen Stil ausgeschmückt, der mich gut miterleben ließ. Auch hervorheben möchte ich die Auseinandersetzung der Autorin mit den Psychologischen und therapeutischen Verfahren, die sie in ihrem Buch erwähnt, auch sehr gut erklärt, und in die Handlung einfließen lässt, denn das finde ich sehr gut gelöst.

Die Protagonisten sind für mich angerissen, aber nicht klar. Estelle als Hauptcharaktere ist eine Frau, deren Alter, Haarfarbe, Figur, Familienstand ich weiß, doch das war es. Dann bekomme ich einen riesen Einblick in ihre Seele und Vergangenheit, doch wer sie jetzt als erwachsene Frau ist, weiß ich nicht wirklich - sie ist für mich nicht greifbar. So geht es mir mit allen anderen Figuren auch.
Am bsten glaube ich noch Jack, Estelle´s Mann, erfassen zu können, der durch sein Empfinden und Handeln zuerst als kalt und egoistisch rüberkommt, jedoch vielleicht genau dadurch klar erscheint.

Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt:
Teil 1, in dem die Hauptprotagonistin, die auch die Erzählperspektive in diesem Buch einnimmt, den Plot aufrollt, empfand ich als eher neutral und richtungsweisend für den weiteren Verlauf. Teil 2 hingegen war für mich schleppend, verwirrend und auch nicht ausreichend definiert geschrieben, um mir als Leser das Folgen zu erleichtern. Ich driftete oft ab, ja, ich quälte mich durch diesen Teil des Buches. Ab der ersten Seite des 3. Teils hingegen kam mehr Aktion der Charaktere in die Handlung, diese wurde wieder klarer, nachvollziehbarer, und ich fand diesen Abschnitt des Buches spannend, hatte ihn in kurzer Zeit gelesen und wollte nun unbedingt mehr wissen! ;-) Leider ließ das alles im letzten und 4. Teil des Buches wieder stark nach, der im Zeitraffer geschrieben war und die Suche nach Mia über weitere vier Jahre umreißt.

Zugegeben, die Auflösung der Handlung war für mich erst nicht absehbar, doch dann zog sich die Suche nach Mia sehr lange hin und richtig aufgeklärt wurde alles dann doch nicht bis ins Detail. Ob das alle Leser brauchen oder nicht, kann ich natürlich nicht sagen, doch ich hätte es mir gewünscht. Auch den "Knaller", den ich mir am Ende eines Thrillers wünsche, habe ich hier vergeblich gesucht. Der "Thriller" war hier wohl eher in den 300 Seiten zuvor versteckt, der mir öfters durch Verwirrung das eben genannte Abdriften verursachte, oder durch Ekel den Würgereiz auslöste. Leider nicht das, was ich mir vorstelle.

Fazit ist also, dass die Autorin von der Art zu Schreiben, ihrer Worte usw, in meinen Augen auf jeden Fall ein sehr gutes Händchen hat, jedoch dieses Buch leider Schwächen für mich aufzeigt und mich nicht komplett erreichen konnte.