Rezension

eine düstere Geschichte

Die Seltsamen - Stefan Bachmann

Die Seltsamen
von Stefan Bachmann

Bewertet mit 3 Sternen

Bartholemew Kettle ist ein Seltsamer, halb Mensch, halb Feenwesen. Er muss sich zusammen mit seiner Schwester Hettie versteckt halten, sonst werden sie gejagt. Eines Tages beobachtet Bartholemew durch das Fenster, wie eine geheimnisvolle Dame mit dem Mischlingskind in einem Wirbel von schwarzen Federn verschwindet. Und er weiß auch, dass auch er beobachtet wurde und nun in Gefahr schwebt.
Gleichzeitig bemerkt der junge Politiker Arthur Jelliby, dass sein Kollege Mr. Lickerish etwas im Schilde führt. Und der Schlüssel zu allem scheinen verschwundene Mischlingskinder zu sein. Arthur versucht Mr. Lickerish zu überführen und trifft dabei auf Bartholemew. Zusammen versuchen sie dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Die Aufmachung des Romanes mutet auf den ersten Blick sehr schlicht an. Befasst man sich jedoch näher mit dem Cover und hat dann auch noch die Geschichte gelesen, merkt man, dass das Cover sehr gut auf die Mischung aus Steampunk und Fantasy abgestimmt ist. Denn der abgebildete mechanische Vogel nimmt eine kleine, aber trotzdem wichtige Rolle ein.

Auch die Geschichte ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig und man braucht einige Zeit, um sich in das vom Autor geschaffene England und hier explizit London und Bath hineinzuversetzen. Doch ist man dann erst mal drin, erwartet einem eine interessante Geschichte.

Für mich war es kaum zu glauben, dass der Autor bei Entstehung des Romans erst 16 Jahre alt war. Denn durch den Roman zieht sich eine düstere Stimmung, die durch verschiedene Szenen ihren Höhepunkt findet. So etwa die verschwundenen, ermordeten Kinder oder die Feenwesen, die nicht feengleich sind, sondern durchtrieben, gierig und mordlüstern.

Auch wenn die Geschichte an sich sehr faszinierend ist, konnte ich mich mit den Personen teilweise nicht anfreunden. Sie wirkten blass und wenn der Autor versuchte, ihnen Tiefe zu verleihen, verlor er sich wieder in der Beschreibung der Umgebung. Ich konnte deswegen keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen.

Die Ideen, die der Autor in dem Roman verarbeitet, waren fast schon zu dicht aufeinanderfolgend. Auch das Glück, dass den beiden Hauptprotagonisten ständig hold war, wurde sehr ausgereizt.

Trotzdem wollte ich immer wissen, wie es denn weitergeht, denn das von Dampfmaschinen und Feenwesen bevölkerte England wirkt interessant und birgt bestimmt eine Menge Raum für weitere Abenteuer.

Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger. So warte ich gespannt auf den zweiten Teil, der im Herbst 2014 erscheinen soll.

Fazit:
Eine düstere Geschichte!