Rezension

Eine interessante Aufmachung der Geschichte, die auch durch ihre interessanten Protagonisten Lust auf mehr macht.

Dark Village 1 - Kjetil Johnsen

Dark Village 1
von Kjetil Johnsen

Kurzbeschreibung:
Ein Ort, in dem das Böse lauert.
Vier Freundinnen, so verschieden und doch unzertrennlich.
Bis eine von ihnen tot aufgefunden wird.
Nackt im See treibend.
In Plastikfolie eingewickelt.
Ermordet von jemandem, den sie kannte.

https://soundcloud.com/suetimeless/dark-village-das-b-se-vergisst

Meine Meinung: 
Wusch....und man befindet sich sofort in der Geschichte...
So ging es mir zumindest. Direkt im ersten Kapitel, dass ganz kurz den Eindruck erweckt, man befindet sich in einer romantischen Szene zwischen zwei frisch verliebten Teenagern, ändert sich nach wenigen Seiten das Szenario. Die Protagonisten finden eine Leiche, schwimmend im See und eingepackt in Folie. Als wäre das ganze nicht schlimm genug, ist den Beiden das tote Mädchen auch noch bekannt.
Dann begibt man sich auf einen Zeitsprung, 21 Tage vor dem Mord!
Die Vorgehensweise von Kjetil Johnson, dem Leser die Geschichte von Dark Village nahe zu bringen hat mir sehr gut gefallen. Nach und nach bekommt man kleine Puzzlestückchen geliefert, die einen allerdings der Lösung nicht wirklich näher bringen, sondern einen immer nur noch neugieriger machen. Wer ist die Tote im See? Und wer könnte der Mörder sein?
Der Autor erzählt abwechselnd aus der Sicht der vier Freundinnen Nora, Benedicte, Trine und Vilde, die wohl unterschiedlicher nicht sein könnten. Nach und nach lernt man die Geschichte und die Gefühle der Mädchen kennen und fragt sich während des Lesens immer wieder, welche von den vieren am Ende tot sein wird.
Nora ist ein ruhiges Mädchen, eher unauffällig und schüchtern. Sie nennt sich selbst manchmal Nora Durchschnitt, da sie nichts an sich irgendwie übermäßig Besonders findet. Sie verliebt sich in Nick, einen neuen Jungen in ihrer Klasse, der Anfangs distanziert und unnahbar wirkt. Ihre Freundin Benedicte ist das genaue Gegenteil. Modebewusst, sexy und keinem Jungen abgeneigt, so würden Außenstehende sie wohl beschreiben, aber der Leser lernt Benedicte auch von einer anderen Seite kennen. Eigentlich versucht sie ihre Unsicherheit und Demütigungen ihrer Suchtkranken Mutter zu vertuschen und sucht verzweifelt nach Aufmerksamkeit. Die Fussballbegeisterte Trine und die rebellische Vilde verbindet eine ganz besondere Art der Beziehung.
Alle Charaktere haben mir sehr gut gefallen und jede war auf ihre Art interessant und durchweg gut durchdacht. 
Lediglich der rauhe und zum Teil anzügliche Sprachstil hat mich Anfangs ein wenig gestört, genauso wie die Einwürfe englischer Begriffe. Allerdings passt die Art irgendwie zu der düsteren Grundidee und den Jugendlichen Protagonisten. Alles in allem lässt sich das Buch aber in einem Rutsch durch lesen, da der Schreibstil ansonsten flüssig und bildhaft ist. 
Fazit:
Der erste Teil dieser Reihe ist wirklich von Anfang bis Ende spannend und entwickelt sich zum regelrechten Pageturner, da man immer wieder darauf hofft eine kleine Antwort zu erhalten. Teil zwei werde ich auf alle Fälle lesen, da man am Ende von Dark Village 01 kein bisschen mehr weiß, wie am Anfang des Buches. Eine interessante Aufmachung der Geschichte, die auch durch ihre interessanten Protagonisten Lust auf mehr macht.