Rezension

Gute Ideen, Umsetzung leider nciht ganz

Amrita. Am Ende beginnt der Anfang - Aditi Khorana

Amrita. Am Ende beginnt der Anfang
von Aditi Khorana

Auf mich wirkt das Cover von "Amrita - Am Ende beginnt der Anfang" sehr geheimnissvoll, und nachdem ich das Buch gelesen habe, assoziiere ich mit dem Cover die Bibliothek, die in der Geschichte vorkommt. 
Was mir besonders gefällt, ist dass das Buch ohne Schutzumschlag fast genauso wundervoll aussieht wie mit ihm; das ist mir bei den Büchern aus dem dressler-Verlag bereits oft aufgefallen.

Wie bereits oben erwähnt finde ich das Cover fantastisch, und in Kombination mit dem Klappentext habe ich beschlossen, "Amrita - Am Ende beginnt der Anfang" lesen zu wollen.
Noch vor Beginn der eigentlichen Geschichte steht die Parabel der Bäume, eine wunderbare Geschichte, die man sich im Königreich Shalingar oft erzählt. Das Königreich hat eine lange Geschichte, wie man beim lesen schnell merkt, und es werden viele mythische Erzählungen überliefert, die mir auch sehr gut gefallen haben. Die Menschen glauben an Götter und den Sagen um sie, die von der Autorin sehr gut in das Buch eingebracht werden, sodass der Leser das Reich sehr gut kennenlernt. 
Auch werden die verschiedenen Settings sehr gut beschrieben und die Autorin schafft es, bei ihrem Leser eine gewisse orientalische Atmosphäre zu erzeugen, was mir gut gefallen hat. Ich konnte mir die Gärten des Palastes wunderbar vorstellen, konnte schon fast die Gerüche des Gartens riechen und die trockene Luft schmecken.

Aber nicht nur die Orte, die im Buch vorkommen, waren von der Autorin sehr gut ausgearbeitet, auch die Handlung war wohlüberlegt und strukturiert, sodass es keine Ungereimtheiten gab. Leider war die Geschichte aber auch ab einem gewissen Punkt sehr vorhersehbar; was nicht bedeutet, dass es an guten Ideen gemangelt hat. Die Idee an sich fand ich sehr gut, nur hat es auch am Anfang etwas an der Umsetzung gemangelt, wie ich finde. 
Zu Beginn der Geschichte wirken die Handlungen noch nicht ganz ausgereift, es ging alles ziemlich leicht und schnell. Vor allem die Liebesgeschichte zwischen Arjun und Amrita fand ich nicht überzeugend - denn zuerst wurde hier große Liebe geschworen, doch sobald die beiden getrennt waren, schienen sie einander vergessen zu haben. Arjun spielte plötzlich überhaupt keine Rolle mehr und das hat mich gestört. Die zweite Liebesgeschichte, die später im Buch vorkommt, hat mir besser gefallen, auch wenn sie etwas ungewöhnlich war.

Die Hauptcharaktere waren schön ausgearbeitet, vor allem die Verwandlung, die Amrita gemacht hat, war interessant. Jedoch hat sie mich manchmal etwas genervt, sie wirkte vor allem später sehr launisch. Jedoch war ihre Rolle sehr überzeugend; andere Figuren, wie die ihres Vaters hingegen blieben etwas blass, was ich schade fand. Andere Charaktere hingegen waren am Anfang sehr stark, verloren jedoch zum Schluss hin an Bedeutung, was ich auch sehr schade und unpassend fand.

Insgesamt kann ich sagen, dass "Amrita" ein schönes Buch für zwischendurch ist. Die Ideen der Autorin gefallen mir sehr gut, jedoch hätte man sie besser ausarbeiten können, indem man am Anfang mehr Zeit lässt und weiterhin mehr Details einbaut, damit die ganze Handlung nicht so gradlinig und problemlos verläuft. Ich vergebe 3 Sterne.