Rezension

Heikles Thema, solide Story

Tote Mädchen lügen nicht - Jay Asher

Tote Mädchen lügen nicht
von Jay Asher

Bewertet mit 4 Sternen

Hannah Baker hat sich umgebracht - und Clay kann es immer noch nicht fassen. Hannah, mit der er so viele schöne Momente hatte. Hannah, die ihn verstanden hat. Hannah, in die er verliebt war. Ist weg. Für immer. Und dann bekommt er dreizehn Kassetten - auf jeder Kassette ist ein Grund, der Hannah in den Selbstmord getrieben haben soll. Clay hört die Kassetten, gerät völlig aus der Spur und merkt, dass er doch nicht alles von Hannah wusste ...

Ein sehr schweres Thema - Mobbing in der Schule mit anschließendem Selbstmord. Eine Schule ohne Mobbing gibt es nicht, dennoch betonen alle Verantwortlichen dass an "ihrer" Schule eine Null-Toleranz-Politik herrscht. Das lässt sich einfach behaupten, wenn man den ganzen Tag in seinem stillen Kämmerlein hockt und von den Schülern und deren Schulalltag nichts mitbekommt. In diesem Buch ist es nämlich genau so. Und das ist kein Einzelfall. Wobei es hier sicher in vielen Dingen extrem dargestellt wird, aber dennoch muss dieses Thema einfach mhr in den Fokus rücken und angepackt werden.

Fraglich, ob die von Hannah genannten Gründe für einen Selbstmord ausreuchen, aber wer weiß schon, was in einem Mobbing-Opfer vorgeht, ausser es selbst? Darüber sollte nicht geurteilt werden. Die Charaktere sind ansonsten schon gut dargestellt, wobei der Fokus ja hier auf Clay und Hannah liegt. Auch der Schreibstil ist gut, das Buch konnte ich in einem Rutsch durchlesen.

Für mich eine Leseempfehlung - mehr für Teenies und Jugendliche im Mobbing-Alter, aber selbstverständlich auch für Erwachsene sicher ein interessantes Thema.