Rezension

Provinzposse

Moin - Richard Fasten

Moin
von Richard Fasten

Mit der Ruhe im beschaulichen Dorf Altwarp am Oderhaff ist es schnell vorbei. Dorfpolizist Boris Kröger befindet sich gerade auf einer Bootstour mit dem einzigen Fischer Altwarps, dem aus den Bergen Anatoliens stammenden Tarek. Plötzlich wird das Schiff von einer Jacht gerammt. An Bord befindet sich keine Menschenseele, dafür aber jede Menge Ratten. Was ist denn hier passiert? Und dann geschieht auch noch ein Mord. Eine geheimnisvolle Bande sorgt dafür, dass von den parkenden Autos die Außenspiegel abgebrochen werden. Zusätzlich fühlt sich Kröger noch von der berühmten Kriminalschriftstellerin Dora Pan genervt. Sie ist eigens aus Berlin angereist, um für ihr neues Buch zu recherchieren. Obendrein steht auch noch ein Dorffest an, da ist für Leichen sowieso keine Zeit…
Jede Menge schräger Typen hat Richard Fasten hier kreiert, normal ist eigentlich keine der Figuren. Angefangen vom anatolischen Fischer, über einen ständig im Gebüsch Pfefferminz mümmelnden Bürgermeister, der aufgrund seines Alters nur noch jedes zweite Wort versteht. Oma Machentut, die Großmutter Krögers bekommt grammatikalisch keinen einzigen Satz richtig hin und über die Eltern Krögers legt man besser den Mantel des Schweigens.
Durch das Buch ziehen sich jede Menge Gags und Witze, die anfänglich noch lustig sind. Doch irgendwann hat man sich daran sattgelesen und es wiederholt sich alles nur. Der Schluss hingegen ist sehr überraschend, wenn nicht sogar unverschämt gut. Das hat das Buch dann in der Wertung wieder nach oben katapultiert.
Alles in allem eine Provinzposse, in die ein Kriminalfall gepackt wurde. Eher ein Buch zum Lachen und Entspannen, aber kein spannender Krimi.