Rezension

Unerwartete Wendungen...

Kurz bevor das Glück beginnt - Agnès Ledig

Kurz bevor das Glück beginnt
von Agnès Ledig

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Kurz bevor das Glück beginnt" von Agnes Ledig erzählt die Geschichte der jungen, alleinerziehenden Mutter Julie, die ihren Traum vom Studium gegen einen Job als Supermarktkassiererin getauscht hat, um für sich und ihren kleinen Sohn Lulu den notwendigen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Julie ist das Unglück und die Ungerechtigkeit in ihrem Leben leid. Die Kunden sind unfreundlich, die Kolleginnen nicht ehrlich und der Chef macht ihr ohnehin das Leben schwer. Sie arbeitet viel zu viel für viel zu wenig Geld. Ihr einziger Sonnenschein ist ihr kleiner Sohn Lulu, den sie alleine großzieht. Eines Tages kommt durch Zufall Paul in ihr Leben; Paul sieht Julie schweigend weinend an der Kasse und irgendwas in ihm bewegt ihn dazu, diese junge traurige Frau zum Essen einzuladen. Julie stimmt zu und auch Pauls Einladung, einen zweiwöchigen Urlaub mit ihm und seinem Sohn am Meer zu verbringen, nimmt Julie zuletzt doch an.

Zu viert verbringen sie wertvolle Tage an Frankreichs Küste, trotz einiger Startschwierigkeiten und erleben schöne Momente.

Nun hatte ich gehofft, da auch das Cover so wunderbar sommerlich wirkte, würde hier eine schöne Geschichte erzählt werden...  Leider nein. Die Sommertage am Meer sind nach einigen Seiten vorbei und es geschieht eine Wendung, die ich hier nicht näher erläutere, mit der ich niemals gerechnet hätte. Von hier an ist das Buch eher düster und traurig, als sommerlich-leicht. Zum Ende hin soll sich die Stimmung wohl wieder heben, da auch eine Art Happy End statt findet, doch ein wahres Happy Ever After ist es definitiv nicht!

Am Schreibstil konnte ich nichts aussetzen, schnell, flüssig und einfach zu lesen. Zwischendurch gibt es ein paar Seiten, bei denen man denkt es sind entweder Tagebucheinrtagungen von Julie oder ihre Gedanken. Das locktert es ein wenig auf.

Neben Julies Schicksal erfährt man auch von den anderen Charakteren im Laufe des Buches immer mehr, von Paul, seinem erwachsenen Sohn und dessen Mutter und was Paul in Julie gesehen hat und auch warum er eine fremde Frau eingeladen hat. Die Personen sind authentisch und sympathisch beschrieben, man kann die Schicksalsschläge gut nachvollziehen.

 

Fazit: Keine leichte Kost für zwischendurch und schon gar keine Urlaubs-Strand-Lektüre. Dennoch ein lobenswertes Buch, das ein sehr schweres Thema gut aufgegriffen und wiedergegeben hat! Tränen-Alarm, kann ich dazu nur noch sagen...