Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Wer kennt die Wahrheit?

Secrets. Wen Emma hasste - Daniela Pusch

Secrets. Wen Emma hasste
von Daniela Pusch

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Marie, Kassy und Emma sind beste Freundinnen. Marie ist die Schöne und Reiche. Kassy ist die Verrückte und Sportliche, während Emma die Pummelige und Stille ist. Nun wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt, denn Marie will für ein Jahr nach Australien gehen. Damit der Abschied gebührend gefeiert wird, organisieren die Freundinnen eine geheime Abschiedsparty im Ferienhaus von Maries Eltern. Leider läuft es etwas aus den Rudern, viel mehr Menschen erscheinen als geplant. Doch mit dem tragischen Ende der Party, hat niemand gerechnet, denn eine der Freundinnen wird tot aufgefunden. Nun stet die Frage im Raum, was tatsächlich geschehen ist.

Meine Meinung
"Wen Emma hasste" ist der erste Band einer spannenden Thriller-Trilogie. Das besondere an dieser Trilogie ist sicherlich die Tatsache, dass sie von drei verschiedenen Autorinnen geschrieben wurde. Jedes Buch wird aus der Perspektive von einer der Freundinnen geschildert. In diesem Fall ist die Handlung aus Emmas Sicht erzählt.
Emma Richter ist fünfzehn, pummelig und völlig unsportlich. Sie hat einen Zwillingsbruder, Daniel, der allerdings völlig gegenteilig von ihr ist. Nicht nur, dass er gerne laut ist, er interessiert sich auch für Bodybuilding und betreibt es. Seit ihrer Kindheit ist Emma mit Marie befreundet, Kassy stieß später zu ihnen, wurde aber schnell aufgenommen.

Die Beziehung zwischen den Freundinnen nimmt eine zentrale Rolle ein. Man erfährt dabei auch viel über die Dynamik der Freundschaft. Nach außen versuchen sie sich perfekt zu geben, doch dem war nicht so. In Emma brodeln z.B. die verschiedensten Gefühle. Zum einen ist viel Eifersucht im Spiel. Emma mag es nicht, dass Marie und Kassy sich so nahe stehen, hat sie doch Angst zurück gelassen zu werden. Eigentlich wäre es ihr lieber gewesen, wenn die beiden sich nicht so gut verstehen würden, denn dann würde sie sich weniger als Außenseiterin sehen. Es fühlt sich beinahe so an, als würde sie sich wünschen, dass die Beziehung wieder so wäre, wie bevor Kassy dazu kam. In gewisser Weise könnte man beinahe sagen, dass sie gewisse Besitzansprüche an Marie stellt. Doch wenn auch Kassy für sie eine nicht so wichtige Rolle einnimmt, vertraut sie ihr irgendwie trotzdem und schätzt sie als Freundin.

Ja, man erfährt wer gestorben ist. Man erfährt es sogar recht früh, doch absolut alles liefert dann zusätzlich Informationen. Leider lassen diese Informationen sehr viel mehr Fragen aufkommen, als das sie Antworten liefern.

Das Buch hat eine eigene Spannung. Es ist nicht so, dass die ganze Zeit Action vorherrscht, es ist viel eher etwas leises und anhaftendes. Die ganze Zeit fragt man sich, was passiert ist und wer daran beteiligt sein könnte.

Es gibt unglaublich viele Geheimnisse, jeder scheint etwas zu verbergen und plötzlich wird klar, dass die Freundschaft gar nicht so offen war, wie sie geglaubt haben.

Ich mochte Emmas Perspektive. Klar, sie hat auch ihre dunkle Seiten, aber sie hat an ihre Freundschaft geglaubt. Sie hat für die gekämpft und auf sie vertraut.

Es ist schwer genauer auf den Inhalt einzugehen, ohne zu viel zu verraten. Man kann aber mit Sicherheit sagen, dass jede von ihnen ihre verborgenen Probleme hat, die tiefere Kreise ziehen.

Im Übrigen darf man nun die ganze Zeit darüber grübeln, welche Rolle Daniel, Emmas Bruder, in dem Ganzen spielt. Er ist irgendwie undurchsichtig und scheint doch dabei mehr zu wissen und näher am Geschehen zu sein, als er zugibt.

Fazit
Der Thriller aus Emmas Sicht war wirklich gut geschrieben. Die Einführung in die Trilogie war damit spannend und ergreifend. Man glaubt gerne, dass es zwischen Freundinnen keine Geheimnisse gibt, doch dieses Buch offenbart das genaue Gegenteil. Und eben diese Geheimnisse können am Ende tödlich sein