Alle Rezensionen von Violetta

Mein fremder Vater - Sorj Chalandon

Mein fremder Vater
von Sorj Chalandon

Vater?

Man liest mit offenem Mund … das gibt’s doch nicht … das ist doch unmöglich … so ein Irrer … so ein total irrer Vater. Je weiter man liest, desto irrer werden Vater und Handlung. Völlig durchgeknallt. Einer, der seinem Sohn ein Fahrrad verspricht, sobald er de Gaulles getötet habe. Der seinen Sohn als Geheimagent akquiriert. Der seinen Sohn für Frankreichs Zukunft verantwortlich macht.

Gott, hilf dem Kind - Toni Morrison

Gott, hilf dem Kind
von Toni Morrison

Überladen

Lula Ann, das pechschwarze Mädchen, ist zu einer Schönheit herangewachsen. Sie hat ihre Vergangenheit hinter sich gelassen und sich selbst neu erfunden als „Bride“, eine strahlende, erfolgreiche Frau, deren Markenzeichen ausschließlich weiße Kleidung samt Accessoires in dieser Farbe ist. Eine Liebesbeziehung ist erst kürzlich in die Brüche gegangen; warum, weiß sie nicht.

Ein dunkler Fleck - Ann Cleeves

Ein dunkler Fleck
von Ann Cleeves

Morde im Advent

Vorweihnachtszeit in Northumberland. Hektik, Gedränge auf den Straßen und in der U-Bahn. Sergeant Ashworths Tochter, die mit ihrem Vater unterwegs ist, entdeckt in einem Waggon die Leiche der 70-jährigen Margaret Krukowski, einer Dame, die vor allem durch ihr soziales Engagement bekannt und geachtet war.

Das Muschelessen - Birgit Vanderbeke

Das Muschelessen
von Birgit Vanderbeke

Vater liebt Muscheln (aber darüber hinaus niemanden)

Mutter, Tochter und Sohn sitzen in der Küche und warten auf den Vater, der von einer Dienstreise zurückkommen soll. Sein Lieblingsessen, Muscheln mit Pommes frites, steht schon dampfend auf dem Tisch, denn nie, niemals würde sich der Vater verspäten und nach 18.00 Uhr zum Essen kommen. Nur heute.

Das geheime Leben der Bäume - Peter Wohlleben

Das geheime Leben der Bäume
von Peter Wohlleben

Waldleben

Die Bücher von Peter Wohlleben erfreuen sich großer Beliebtheit, und auch dieses hier steht seit Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Wieso? Haben nach den Wanderfreunden, Spaziergängern und Naturschützern nun auch die Leser, diese Stubenhocker, den Wald entdeckt???

bleiben
von Judith W. Taschler

Vier im Zug

Hoppla, da fängt einer namens Paul an zu reden, man weiß nicht, mit wem, man weiß nicht, wozu. Und man weiß nicht, wer Paul ist, denn er wird nicht eingeführt und stellt sich auch nicht vor. Man erfährt lediglich, dass er im Juni 2015 in einer Kneipe sitzt, die Kosmos heißt, und dass die Affäre seiner Frau sein Thema ist.

Ein kalter Ort zum Sterben - Ian Rankin

Ein kalter Ort zum Sterben
von Ian Rankin

Unruhestand

Rebus in Pension heißt nicht: Rebus im RUHEstand. Wundert sich jemand, Kollegen, Chefs, Leser, dass er in / über einen alten Fall stolpert, der ihm plötzlich keine RUHE lässt?

Der Überläufer - Siegfried Lenz

Der Überläufer
von Siegfried Lenz

Ein junger Lenz

Das Buch wirkt, als wäre es von zwei Autoren geschrieben. Die ersten Kapitel von einem, der jede Beschreibung, jede Szene und jede Handlung auswalzt und viele Sätze braucht, ehe er auf den Punkt kommt; einem, der konstruiert und sich in aufgesetzten Dialogen ergeht, statt die Geschichte fließen zu lassen.

Hexensaat - Margaret Atwood

Hexensaat
von Margaret Atwood

Mit Shakespeare zum Racheplan

Felix, dem sein Beruf als Theaterregisseur nach dem Tod seiner Frau und seiner Tochter Miranda Mittelpunkt seines Lebens ist, wird bei seiner Arbeit an „Der Sturm“ für ein Theaterfestival ausgebootet. Er verkriecht sich in einem verlassenen Haus auf dem Lande, beobachtet die erfolgreiche Karriere seiner Widersacher aus der Ferne und sinnt auf Rache, die zu seinem einzigen Lebensziel wird.

Bevor du stirbst - Camilla Grebe, Åsa Träff

Bevor du stirbst
von Camilla Grebe Åsa Träff

Vier Freunde und ein später Mord

Eigentlich könnte Siri nun zufrieden und glücklich sein, sie lebt mit dem Polizeibeamten Markus zusammen, ihr gemeinsamer Sohn Erik wächst und gedeiht, und beruflich läuft auch alles rund. Bis sie auf den Dachboden steigt, um die Habe ihres verstorbenen Mannes Stefan zu entrümpeln, und feststellt, dass sie ihn noch nicht so losgelassen hat wie sie glaubte.

Das Herz kommt zuletzt - Margaret Atwood

Das Herz kommt zuletzt
von Margaret Atwood

Das bessere Leben - oder doch nicht?

Margaret Atwood ist eine äußerst vielseitige Autorin und in mehreren Genres zuhause, zu denen auch die dystopische Romane gehört wie der bereits 1985 geschriebene „Der Report der Magd“ oder die ab 2003 erschienene „Oryx und Crake“-Trilogie. Hier reiht sich dieses Buch ein.

Ganz alltägliche Leute - Stewart O'Nan

Ganz alltägliche Leute
von Stewart O'Nan

Aneinander gereihte Probleme

Stewart O’Nan ist einer der besten zeitgenössischen Autoren Amerikas (für mich). Das wäre er allerdings nicht, wenn er noch mehr Bücher wie dieses geschrieben hätte.

Das Labyrinth der Lichter - Carlos Ruiz Zafón

Das Labyrinth der Lichter
von Carlos Ruiz Zafón

Zum vierten und letzten Mal: Der Friedhof der Vergessenen Bücher

Da schreibt einer drei komplexe Romane mit ineinander verschachtelten Handlungen, einer Vielzahl an Personen und auf verschiedenen Zeitebenen ablaufend, an deren Enden jeweils ein paar lose Fäden hängen – und dann schreibt er einen vierten Roman, komplex, verschachtelt, mit neuen und den altbekannten Figuren, nimmt die Fäden auf und verwebt sie endgültig.

Letzte Freunde
von Jane Gardam

Der Dritte im Bunde

Eine Menage à trois, Rechtsanwalt Edward Feathers, seine Frau Betty und sein ärgster Konkurrent Teddy Veneering – logisch, dass nach den Bänden über „Old Filth Edward“ und Betty nun dem Dritten im Bunde ein Roman gewidmet ist.

Wer das Schweigen bricht - Mechtild Borrmann

Wer das Schweigen bricht
von Mechtild Borrmann

Das Ende des Schweigens

Krimi? Ja, weil ein Mord geschieht und aufgeklärt wird. Jugendbuch? Ja, die Sprache ist leicht verständlich, die Erzählstränge nebeneinander aufgebaut und die Grausamkeiten des Krieges verhalten erzählt. Kriegsroman?

Der Lärm der Zeit - Julian Barnes

Der Lärm der Zeit
von Julian Barnes

Musikalische Freiheit? Oder Angst?

Dass Schostakowitsch ein schon zu Lebzeiten weltbekannter Komponist und Musiker war, ist für Barnes nur ein Aspekt seines Romans; wichtiger scheint ihm dessen Leben in wechselnden Diktaturen und unter verschiedenen repressiven Staatsformen zu sein.

Thomas & Mary - Tim Parks

Thomas & Mary
von Tim Parks

Ehe und ihre Szenen

Tim Parks – der Tausendsassa. Gibt es ein Genre, das er nicht beherrscht? Seitdem er erfolgreich ist und es sich leisten kann, so scheint es, experimentiert er mit Fiktion und Sachthemen aus Kunst, Literatur und Alltag ebenso wie mit autobiographischen Medizingeschichten und Krimis.

Der Mann in der fünften Reihe - Véronique Olmi

Der Mann in der fünften Reihe
von Véronique Olmi

Wiederbegegnung mit Schrecken

Wer Olmi kennt, weiß, dass sie kurze knappe Bücher, oft nicht mehr als 200 Seiten, schreibt. Und dass sich ein Großteil der Handlung in den Köpfen ihrer Protagonisten abspielt, die ihren Erinnerungen, Spinnereien, Ängsten und Hoffnungen nachhängen.
So auch hier.

Draußen nur Kännchen - Asfa-Wossen Asserate

Draußen nur Kännchen
von Asfa-Wossen Asserate

Ein äthiopischer Prinz kommt nach Deutschland

„Draußen nur Kännchen“ – versteht diesen Satz noch irgendjemand, der nach 1980 geboren ist? Für ein Buch von 2010 wäre ein Titel mit aktuellem Bezug sicher ein besserer Anziehungspunkt.

Etwas von der Größe des Universums
von Jón Kalman Stefánsson

Island: Das Schweigen und das Schreiben

Das Buch bildet sowohl die Fortsetzung als auch die Ergänzung zu „Fische haben keine Beine“. Ari kommt aus Dänemark, wo er jahrelang lebte, nach Island zurück, weil er mit seinem todkranken Vater Jakob noch Persönliches zu regeln hat.

Seiten