Hallo lieber Besucher! Noch kein Account vorhanden? Jetzt registrieren! | Über Facebook anmelden
Hallo lieber Besucher! Noch kein Account vorhanden? Jetzt registrieren! | Über Facebook anmelden
Es sind vor allem die amerikanischen Autoren (Tyler, Hoffman, O’Nan, auch Irving), die das Genre des Familienromans auf eine ganz besondere Weise beherrschen: Sie stellen eine „normale“ Familie in den Mittelpunkt und betrachten das Außergewöhnliche, das Einzigartige jedes Einzelnen. Sie entwickeln das Beziehungsgeflecht und die Entwicklungen ihrer Figuren aus dieser Individualität.
Zunächst stellt Nesser in drei „Vorspielen“ die Hauptfiguren seines Romans vor: Arne Murberg, einen nach einem Unfall geistig trägen, aber freundlichen jungen Mann, der sich anschickt, das Versprechen gegenüber seinem sterbenden Vater zu erfüllen; Beate, Tochter eines Pastors, Jüngste von fünf Kindern und kränklich, die inzwischen im Rollstuhl sitzt und ein eigenständiges Leben in Berlin führt;
Jahrzehntelang war Barbara Vine, respektive Ruth Rendell, die Garantin für Krimis von hoher Qualität. Vielseitig und emsig wie wenige andere schrieb sie unter ihrem richtigen Namen ihre typisch englische Kleinstadt-Krimiserie mit Wexford und Burden ebenso wie Einzelbände und Erzählungen und verfasste unter ihrem Pseudonym fesselnde und facettenreiche Psychothriller.
Er hat sich selbst und seinen Lesern einen würdigen Abschied bereitet. Grass spielt in diesem Buch sein ganzes Können aus, sowohl in zeichnerischer als auch in literarischer Kunst. Man erkennt seine (fehlende) Bescheidenheit wieder, die Koketterie mit seinem Alter und seiner Karriere und seine intellektuelle Beschäftigung mit aktuellem Zeitgeschehen und dessen Verursachern.
Sie waren über 40 Jahre verheiratet, arbeiteten in ähnlichen Berufen, und man sah sie nur zu zweit: Joyce Smith (in der Öffentlichkeit: Joyce Carol Oates) und Raymond Smith. Er stirbt kurz vor seinem 78. Geburtstag im Februar 2008. Plötzlich und unerwartet.
Tatjana lebt gerade ihr drittes Leben: Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion arbeitete sie zunächst als Lehrerin und brachte sich und ihre Tochter mit Nachhilfeunterricht eher schlecht als recht über die Runden.
Der Autor erzählt zwei Geschichten mit zwei Protagonisten, Pietro und Graziano, die sich auf verschiedene Weise bedingen, kreuzen und überlappen, obwohl sich die beiden Figuren nur ein einziges Mal persönlich begegnen.
Leser lieben Buchreihen – das Lesen fühlt sich an wie Nachhausekommen. Vermutlich geht es Autoren ähnlich. Die Gefahr besteht, dass die Entwicklung des / der Protagonisten stagniert oder keine neuen Facetten zeigt.
Zweierlei spricht aus jedem Abschnitt des Buches: Sasha Abramskys Hochachtung vor dem Wissen des Gelehrten Chimen Abramksy und seine Liebe zum Großvater, doch er stellt ihn nicht auf einen Sockel, sondern erzählt auch von Chimens Irrtümern, Fehlern und Schwächen.
Soll man sich verwundern oder den Autor bewundern? Seit Jahrzehnten schreibt er einen autobiographischen Roman nach dem anderen, findet dabei immer wieder neue Anekdoten und Erlebnisse, über die er berichtet. Einige allerdings recycelt er, erwähnt dabei die anderen Bücher, in denen er dasselbe schon einmal erzählt hat.
Irland war neben Polen das römisch-katholischste Land Europas. Die Priester besaßen göttlichen Status und waren der Welt entrückt. In anderen Ländern suchte man nach dem Vaticanum II neue Wege zur Priesterausbildung, die die Kandidaten aus der Einkasernierung in Seminare nach draußen entließen, um wie andere Studenten auch zu leben.
Als Jugendliche treiben sich Antoine und Marianne mit einer Clique Gleichaltriger herum: Bars, Partys und wechselnde Pärchenbildungen. Marianne scheint sehr verliebt in Antoine, während er zunächst mit ihr spielt, sie an der Nase herumführt und ständig versetzt. Erst als Marianne beschließt, genug von ihm zu haben, macht er einen Heiratsantrag.
Das Buch ist eine Sammlung von Gedanken, die sich Mankell während der Zeit seiner Erkrankung über sich selbst, sein Leben, die Geschichte und den Zustand der Welt machte. Es erschien in deutscher Übersetzung genau eine Woche vor seinem Tod. Man könnte es also sein Vermächtnis nennen, denn seine Artikel treffen genau den Tenor eines Vermächtnisses.
Eigentlich soll er sterben, der Ich-Erzähler; ab dem Moment, in dem der Tod an der Tür klingelt, gibt es kein Erbarmen, ist sein Ende besiegelt. Wenn nicht Ex-Freundin Sophia wäre, die wenige Sekunden später völlig unerwartet klingelt.
„Wie eine Litanei zwang er sich die Regeln des Lebens auf: Du lebst, du isst, du schläfst, du schützt dich.“ (S. 214) So scheint das Leben des Pfandleihers Sol Nazerman auszusehen. Bloß keine Gefühle tolerieren, nichts zulassen, was im Inneren gärt, nichts aussprechen, was erinnert!
Aus einer anderen Welt - so erscheint dieser Krimi. Er ist so ganz anders als alles, was man aus den klassischen europäischen Krimiländern einschließlich Amerika kennt.
Das Buch kommt ganz ohne temporeiche Szenen oder Action-Passagen aus, stattdessen reiht sich ein Dialog an den andern. Das macht es zwar ruhig, aber dennoch spannend.
Seit einiger Zeit tummeln sich auf dem Buchmarkt Protagonisten, für die man ein neues Wort erfinden könnte: Liebmenschen. Es sind Figuren ohne Fehl und Tadel, ohne Ecken und Kanten. Langweiler also.
Gier – Zorn – Neid – Hass. Die deutschen Titel passen gut zusammen.
Inhaltlich? Fraglich. Geht man davon aus, dass Gier meist die Triebfeder vieler Arten von Verbrechen ist, stimmt zumindest ein Titel. Und die anderen hat man gewählt, weils sie so eine schöne Liste ergeben. Nicht, weil sie sinnvoll zum Inhalt des Bandes passen. Jedenfalls weiß ich nicht, wer hier neidisch ist.
Aus der Reihe "Die Welt in 60 Minuten" - Bücher über interessante Themen, die man in 60 Minuten lesen kann.
Wer zu einem Buch von Olmi greift, darf damit rechnen, keine leicht lesbare, unterhaltende Lektüre vor sich zu haben, sondern eine Auseinandersetzung mit schwierigen Protagonisten, deren Probleme sich zu gesellschaftlichen Fragen ausdehnen können. Trotzdem: Lohnenswert ist das Lesen ihrer Bücher allemal.