Rezension

Grandios, packend, faszinierend

Das Leuchten der Rentiere -

Das Leuchten der Rentiere
von Ann-Helén Laestadius

Bewertet mit 5 Sternen

 

Die Geschichte beginnt, als die neunjährige Elsa ihr Rentierkalb tot auffindet, ermordet von einem Mann, der im Dorf lebt. Elsas Familie züchtet schon seit Generationen Rentiere, und es ist nicht das erste und soll auch nicht das letzte Mal sein, dass ihre Rentiere ermordet werden. Anzeigen bei der Polizei bleiben ohne Wirkung und so wächst Elsa mit der Angst und dem Misstrauen gegenüber der Außenwelt auf, was sie für immer prägen soll...

Schon nach dem ersten Kapitel war ich in den Bann gezogen und gefesselt. Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich und ihr Auge für Details und das Gefühl für die Umgebung spiegelt sich deutlich wider. Das Tempo ist zwar gemächlich, aber eine unterschwellige Spannung ist bis zum Ende gegeben. Die Charaktere wirkten auf mich sehr authentisch und auch einige sehr unappetitliche Szenen konnten mir das Lesen nicht vermiesen, wird doch gerade durch sie die Geschichte lebendig und echt.

Fazit: Das Buch vermittelt nicht nur schonungslos das harte Leben der Sami, es geht auch um Kulturen, Vorurteile, das Patriarchat aber auch um Zusammenhalt, Traditionen, das Beschreiten neuer Wege und nicht zuletzt um diesen fantastischen und schützenswerten Lebensraum im äußersten Norden Skandinaviens. „Das Leuchten der Rentiere“ ist ein unaufdringliches und faszinierendes Buch, in dem die Liebe zur Rentierzucht und zur Natur auf jeder Seite deutlich zum Ausdruck kommen. Meinen Lesegeschmack hat das Buch voll getroffen und deshalb gibt es auch volle 5 Sterne von mir.