Rezension

Toller Auftakt der Trilogie

Daughter of Smoke and Bone - Laini Taylor

Daughter of Smoke and Bone
von Laini Taylor

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Die junge Karou ist anders. Nicht nur, weil sie blaue Haare hat und tättowiert ist, sondern auch, weil sie nicht bei Menschen, sonder bei Chimären – Mischwesen – aufgewachsen ist. Als wäre das nicht schon komisch genug, muss sie für ihren Ziehvater Brimstone seltsame Aufträge ausführen. Sie muss von Händlern Zähne – tierische und menschliche – abholen, damit diese sie gegen Wunschperlen eintauschen können. Und bei einem dieser Aufträge begegnet sie Akiva und danach  nichts ist mehr wie vorher.

Meinung:
Dieses Buch habe gefressen! Nicht nur das hübsche Cover mit silbernen Schrift und verschiedenen Blauschattierungen ist sehr ansprechend, sondern auch der Inhalt.

Im ersten Teil des Buches ist man genauso ahnungslos wie Karou selbst, die zwar bei ihrer Chimärenfamilie ein und aus geht, aber nicht wirklich viel über sie weiss. Wohin führen die seltsamen Türen, durch die sie nie gehen darf und wfür braucht Brimstone all die Zähne? Karou wird immer verwirrter und frustrierter, gleichzeitig fühlt sie sich auf seltsame Weise unvollständig, versteht aber nicht warum. Erst als der zweite Hauptcharakter Akiva – ein Seraphim und somit Todfeind der Chimären – in Erscheinung tritt, erhält sie einige Hinweise, zur selben zeit jedoch gerät durch sein Auftauchen ihr komplettes Leben aus den Fugen.

Karous Charakter hat mir sehr gut gefallen. Sie kann sich selbst verteidigen, aist aber nicht übermächtig, wie einige Protagonistoínnen in anderen Büchern dieser Art. Ihre Frustration und ihr Trotz gegenüber Brimstone ist nachvollziehbar, ohne jedoch ins zickige, kindische zu rutschen. Auch die restlichen fand ich toll. Der mürrische Griesgram Brimstone, die liebevolle Issa und besonders Karous beste Freundin Zuzanna, sind mir während der Lektüre ans Herz gewachsen. Zwei Kritikpunkte hätte ich hier allerdings doch: Erstens sind mir die negativen Figuren zu eindimsensional. Trotz dass es hier nicht um den üblichen Krieg von Gut und Böse, Schwarz und Weiss geht, bei dem eine Seite schlecht und die andere gut ist, sondern um zwei eigenständige Völker, die in einem ewigen Kreislauf aus Hass und Vergeltung gefangen sind, schöpft die Autorin das daraus entstehende Potential der “Bösewichte” meiner Meinung nicht aus, hier hätte ich mir mehr Facetten gewünscht. Was mich zum zweiten Punkkt bringt und zwar Akiva. Auch seine Charaktergestaltung fand ich ein wenig schwammig. Ausser, dass er ein Seraphim ist, eine ordentliche Portion Eier in der Hose hat (erkennbar an einer späteren Szene im Buch) und von einem Gefühlsextrem ins nächste Schwanken kann (von eiskalt zu fast schon obsessiv), kann ich über ihn tatsächlichnicht allzu viel sagen. Um es mit einem abgewandelten Scrubs-Zitat zu sagen: Ich nichtse ihn. Aber vielleicht wird er im zweiten Band ja etwas klarer für mich.

Die Liebesgeschichte zwischen Karou und Akiva, fand ich zwar nett aber auch nicht mehr, dafür war sie mir ein wenig zu kitschig und klischeehaft, aber das ist Geschmackssache.

Der Schreibstil und die Einfälle der Autorin fand ich hingegen ganz fantastisch. Von kotzenden Schmetterling und Marionettenspielervorführungen bis hin zu juckenden Genitalien war alles sehr schön geschrieben und flüssig zu lesen.

Für mich persönlich hätte es zwar etwas mehr Action sein können, die Zeitsprüngen nehmen etwas an Fahrt aus der Geschichte, aber als Auftakt einer Trilogie fand ich das Buch sehr gelungen, vor allem, da das Gesamtbild für mich stimmte. Ich freue mich auf den zweiten Teil “Days of Blood and Starlight: Zwischen den Welten 2” Ich habe wegen der Kritikpunkte lange zwischen vier und fünf Sternen geschwankt, mich aber, da ich sehr viel Spaß beim Lesen hatte für fünf entschieden.