Rezension

Welcher Zwilling ist gestorben?

Eisige Schwestern
von S. K. Tremayne

Bewertet mit 4 Sternen

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Thriller des Autors und um das erste Buch, welches ich von ihm gelesen habe. Die besondere Gestaltung und der gänsehautverpassende Klappentext haben mich neugierig werden lassen.

In der Geschichte geht es um eine zerrüttete Familie, deren Leben komplett anders ist nach dem Tod der 6 jährigen Lydia. Die Eltern können den Verlust nur schwer verarbeiten. Doch dann behauptet Lydias Zwillingsschwester Kirstie in Wirklichkeit Lydia zu sein. Kann das stimmen? Und vor allem: Was geschah in jener fatalen Nacht?

Die Handlung wird uns aus der Ich- Perspektive näher gebracht, die mal Mutter Sarah und Mal Vater Angus einnimmt. Allerdings nehmen die Sarah Parts einen deutlich größeren Raum ein. Klar erfährt man so viel über die Gefühlswelt der Eltern, aber so wirklich passend fand ich die Erzählweise für diese Art von Thriller nicht.

Das was der Autor auf jeden Fall beherrscht ist eine dauerhaft gruselige und düstere Grundstimmung zu schaffen. Als Leser las ich stets mit einem mulmigen Gefühl, was mich da nun erwarten würde. Vor allem die Insel hat er gut beschrieben, da war Gänsehaut vorprogrammiert.

Man tappt bis zum Ende des Buches im Dunkeln was denn nun eigentlich geschehen ist, aber das hat mir gut gefallen, denn sonst wäre die Spannung ja mit einem Schlag weg gewesen.

Die Auflösung hat mich überrascht, jedoch nicht überwältigt. Für mich kam das Ganze dann doch recht plötzlich und war nicht unbedingt schlüssig. Ich hätte mit einer schlimmeren Offenbarung gerechnet, denn alle Vermutungen, die ich als Leser hatte, bestätigten sich letztendlich nicht.

Fazit: Für mich kein perfekter Thriller, aber durchaus lesenswert. Auf ein weiteres Leseerlebnis mit dem Autor würde ich es ankommen lassen.