Rezension

Absolut fesselnde und spannende Dystopie

Der Fluss - Deine letzte Hoffnung - Josh Malerman

Der Fluss - Deine letzte Hoffnung
von Josh Malerman

Bewertet mit 5 Sternen

Warum wollte ich das Buch lesen?
„Bird Box“ schwirrt mir schon lange im Kopf herum, ich mag Horror-Thriller, bei denen man auch schon mal seine Fantasie einsetzen muss – das ist hier definitiv der Fall. Auch bin ich der dystopischen Bücher noch nicht überdrüssig und das Cover ist natürlich auch mal wieder ein Hingucker. Also alles sprach für „Bird Box“.

Inhalt:
Malorie lebt mit ihren Kindern in einem verbarrikadierten Haus – alle Fenster sind verdunkelt und vor die Tür gehen sie nur mit einer Augenbinde. Denn irgend etwas lauert dort draußen – auf Mensch und Tier. Wer es sieht wird wahnsinnig. Seit fast fünf Jahren geht es nun so und hatte Malorie am Anfang noch eine Gemeinschaft in diesem sicheren Haus, hat sie nun mehr die Kinder und will mit ihnen in ein besseres Leben aufbrechen. Auf einem Fluss, rudernd mit verbundenen Augen – ihre einzige Hilfe die Ohren ihrer Kinder...

Meinung:

Ich bin begeistert! Ich habe lange nicht mehr ein so gutes und spannendes Buch gelesen, dass mich so fesseln konnte, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte.
Josh Mallerman schafft hier eine wirklich düstere und dennoch sehr vage Zukunftsvision. Man weiß, etwas ist draußen – etwas sorgt dafür, dass die Menschen verrückt spielen, aber niemand weiß was, denn diejenigen, die es gesehen haben, haben sich umgebracht – überleben funktioniert nur mit geschlossenen Augen. Man überlegt das ganze Buch lang, was es sein könnte, denn das macht die Geschichte – gemeinsam mit Malories Flucht in ein besseres Leben – ja aus. Aber da muss man seine Fantasie ein wenig spielen lassen....
Der Schreibstil ist absolut eindringlich, düster und sehr detailliert – aber ich denke, dass muss er in einer „blinden“ Welt auch sein – alles sehr stimmig und passend. Die Atmosphäre ist immer sehr düster und bedrückend. Das einzige, was dem Buch etwas Licht gibt sind die Kinder, die für mich einfach die Zukunft darstellen und der Traum von einem besseren Leben, einem sicheren Ort.
Das Buch ist in zwei Handlungsstränge unterteilt. Der eine spielt vor fünf Jahren als alles begann, als von den ersten Vorfällen berichtet wurde. Er spielt zu der Zeit, in der Malorie von ihrer Schwangerschaft erfährt und sie sich aufmacht Hilfe zu suchen und in einem Haus mit weiteren Leidensgenossen ankommt. Der zweite Handlungsstrang beschreibt die Gegenwart, in der Malorie mit ihren Kindern die reise auf dem Fluss auf sich nimmt m ihnen allen ein sicheres Leben zu bieten.
Auch bei den Charakteren hat Josh Mallerman alles richtig gemacht. Man fühlt direkt mit, bang mit ihnen, freut sich über Fortschritte und entwickelt Sympathien oder Antipathien.
Und ich muss sagen, dass ich von einer Fortsetzung begeistert wäre, denn in dieser Geschichte und auch dem Ende steckt noch eine ganze Menge Potenzial.

Alles in allem ein wirklich herausragendes Buch, und definitiv eines meiner Lesehighlights in 2015. Denn wenn man ein Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, ist es mehr als nur gut. Ich bin gespannt, mit was Josh Mallerman uns als nächstes überraschen wird!