Rezension

Habe mir mehr darunter vorgestellt

Der Fluss - Deine letzte Hoffnung - Josh Malerman

Der Fluss - Deine letzte Hoffnung
von Josh Malerman

Malorie ist hochschwanger, als immer mehr Menschen aus aller Welt von einem schrecklichen Wahnsinn befallen werden und sterben. Gleichzeitig häufen sich die Meldungen von etwas Unheimlichem, dessen bloßer Anblick die Raserei auslösen soll. Schon bald herrscht überall gespenstische Ruhe. Die wenigen Überlebenden haben sich in kleinen versprengten Gruppen zusammengefunden und verbarrikadieren sich in ihren Häusern. Malorie versucht alles, um die Menschen, die sie liebt, zu beschützen – in einer Welt, die von vier Wänden und verdunkelten Fenstern begrenzt wird. Und in der man den Tod erblickt, sobald man nur die Augen öffnet …

 

Die Situation, die Ausgangslage nach den ersten paar Seiten hört sich zunächst noch nach einem spannenden, gruseligen Thriller an.

Was im gesamten Buch folgt ist jedoch ein dystopischer, mit kurzen Spannungselementen gepickter Thriller-Fantasy-Survival-Roman. Ich glaube die Beschreibung trifft es recht gut ;-).

Zuerst einmal zu Hauptprotagonistin Malorie: Sie ist mir über die gesamte Geschichte extrem unsympathisch rübergekommen - ich konnte mich zwar zum Teil identifizieren mit dem Charakter, sie handelt auch authentisch, und trotzdem ist sie mir persönlich sehr unsympathisch. Das beginnt schon damit, dass sie ihre Kinder mit "Junge" und "Mädchen" anspricht - und das die ganze Zeit über. "Junge! Du musst horchen!" usw.. Das finde ich persönlich irgendwann nervig - Namen gibt es schließlich wie Sand am Meer. Und welche Mutter ruft ihre Kinder "Junge!", "Mädchen!".

Die Geschichte beginnt spannend, flacht aber immer wieder ab. Trotzdem kann sie den Leser fesseln, da der Autor geschickt Spannungselemente an den Stellen einbaut, an der der Leser wieder fast aufhören will mit dem Lesen.

Die ganze Idee und das Szenario finde ich ausgesprochen gut - die Umsetzung mangelhaft. Auch, dass die Gefahr als "das Wesen" bzw. "die Wesen" erklärt bzw. benannt wird und eben nicht aufgeklärt wird, was wirklich dahinter steckt und somit die Frage nach dem Warum? überig bleibt, finde ich einerseits schade, andererseits wiederum gelungen, da sich hier der Leser selbst Gedanken machen muss.

Das Cover: klasse! Es gefällt mir wirklich gut - im Gegensatz zum Titel, der nur einmal eine Rolle spielt. Die "Bird Box" kommt zwar vor, spielt im Wesentlichen aber eine gerine Rolle und auf sie wird auch nicht näher eingegangen. Sie ist da - und das war's.

Ein Lob muss man aber noch aussprechen - man hat doch ein mulmiges Gefühl, manchmal aus dem Fenster zu schauen ;-) ...

 

Insgesamt eine super Idee, aber wie gesagt eine nur mangelhafte Umsetzung. Schade!