Rezension

Spannend und unheimlich aber offene Frage bleiben

Der Fluss - Deine letzte Hoffnung - Josh Malerman

Der Fluss - Deine letzte Hoffnung
von Josh Malerman

Kurzbeschreibung
Menschen rasten aus und bringen sich und andere um. Der Grund dafür scheint an unheimlichem Wesen zu liegen, deren Anblick einem schier den Verstand raubt. Die schwangere Malorie lebt mit wenigen Überlebenden zusammen. Täglich versucht sie, sich und die anderen zu beschützen. Die Räume sind verdunkelt und auch die Augen sind verbunden. Denn ein Blick reicht, um sie zu töten.

Die Handlung
Josh Malermans Thriller stellt ein gewisses Endzeitszenario dar, das die Menschen dazu zwingt, ihre angeborenen Instinkte zu schärfen und sich auf diese zu verlassen. Auf beeindruckende Art und weise beschreibt der Autor eine farblose Welt, in ständiger Dunkelheit lebend, nur auf die Geräuschkulisse verlassend, begleitet von der Angst, jederzeit dem Wahnsinn zu verfallen. Diese Darstellung wird von der schwangeren Protagonistin Malorie, in 43 Kapiteln aus zwei Perspektiven beschrieben.
Die eine Perspektive ist die Zeit, als der Wahnsinn schleichend beginnt und sie auf weitere Überlebende trifft, die andere stellt die Zeit dar, als Malorie den Schutz ihres Hauses verlassen muss, um ihre Liebsten zu schützen.
Hin und wieder gibt es noch einen dritten Erzählstrang, der über die anderen Überlebenden berichtet.
Die bedrückende und angespannte Stimmung zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Die Atmosphäre ist düster und beklemmend, unheimlich und teils gruselig und treibt den Leser zum weiterlesen an.
Leider gab es aber einige Stellen, die mir unlogisch vorkamen und auch zum Schluss hatte ich noch einige offene Fragen, die ich gerne noch beantwortet bekommen hätte. Vor allem im Bezug auf den Grund, wie es zu diesem Wahnsinn kam.

Die Figuren
Malorie ist 28 Jahre alt und zum Zeitpunkt des Ausbruchs schwanger. Sie ist ziemlich streng, wirkt oft sehr ruppig, jedoch ist ihr Handeln wenn auch zähneknirschend nachvollziehbar.
Ihre Stärke fand ich bewundernswert und ich konnte mitfühlen, als diese vor Erschöpfung wich.

Der Schreibstil
Josh Malerman beschreibt sehr bildhaft und verwendet einen recht einfachen Schreibstil. Er versteht es, eine düstere, unheimliche Stimmung darzustellen und beschreibt eindrucksvoll verschiedene Szenarien wie Nahrungsknappheit, Panik in der Dunkelheit und den Wahnsinn selbst. Obwohl im Grunde genommen nicht viel passiert, rechnet man doch jederzeit damit, dass die Situation eskaliert und irgendetwas im Rücken lauert.

Fazit
Bird Box ist ein wirklich spannender und unheimlicher Thriller, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Leider lässt er mich aber mit einigen Fragen zurück. Hier und da fehlten mir einfach Details, die für mich persönlich wichtig gewesen wären, um ihn als ein Lesehighlight zu benennen und die volle Sternenzahl zu vergeben.
Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Bücher des Autors.
© Michaela Gutowsky