Rezension

Anders als erwartet

Das Lied der Nacht -

Das Lied der Nacht
von C. E. Bernard

BRUTAL UND FASZINIEREND.
Schon im Voraus habe ich auf dieses Buch hingefiebert und war aufgrund der vielen Interviews so neugierig, dass ich es gleich nach Erscheinen gelesen habe. Ich wurde vorab schon gewarnt, dass es äußerst heftig wird, aber mit dieser Art von Geschichte habe ich trotzdem nicht gerechnet…

Worum geht es?
»Ich erzähle euch eine Geschichte. Sie beginnt in einem finsteren Tal mit hohen, schneebedeckten Bäumen. Sie beginnt mit einem einsamen Wanderer in den fahlen Stunden des Zwielichts, in der bläulich glänzenden Dämmerung. Sie beginnt mit einer Frage. Fürchtet ihr euch?«

Die deutsche Fantasy-Autorin C.E. Bernard hat ein episches, bewegendes und beeindruckendes Meisterwerk geschaffen, das High-Fantasy-Leser feiern werden. »Das Lied der Nacht« ist die Geschichte des in sich gekehrten Wanderers Weyd und der mutigen Bardin Caer, die gemeinsam vor einer fast nicht zu bewältigenden Aufgabe stehen: Feuer in einer Welt entzünden, in der Schatten, Albträume und Furcht regieren. Und die einzige Hoffnung, die sie in diesem Kampf haben, ist ein Lied ...

Meine Meinung.
Wow… Ich weiß immer noch nicht, ob ich bereit bin, diese Rezension zu schreiben. Nach Beenden des Buches habe ich erstmal tief durchatmen müssen und mir ein paar Tage gegeben, das Gelesene zu verarbeiten. Klingt heftig? Jab, war es auch für mich. Das Buch enthält viele düstere und äußerst brutale Szenen, die definitiv nichts für schwache Nerven sind. Für mich waren die Szenen, in denen Tiere auf bestialischste Weise getötet werden die Schlimmsten. Ich kann sowas kaum ertragen – jeder der mich kennt, weiß wie sehr ich Tiere liebe. Manchmal musste ich das Buch kurz zur Seite legen, weil es mich wirklich sehr belastet hat.

Trotzdem hat dieses Buch eine gewisse Faszination aufgrund des komplexen und andersartigen Schreibstils auf mich ausgeübt. Ja, es war definitiv auch sehr spannend und die Geschichte in keinster Weise vorhersehbar. Man konnte sich auf nichts einstellen, was ich an Büchern liebe.

Zum Inhalt kann man bei diesem Buch kaum was sagen, denn keine Worte können das beschreiben. Es geht um alte Mythen, Geheimnisse und Legenden. Eine Stadt, die viel erlebt hat und mit eisernen Faust regiert wird. Alles ist gespickt mit High-Fantasy Elementen und der Aufbau dieser Welt ist bis ins kleinste Detail durchdacht worden. Die Charaktere haben so viele Facetten und sind allesamt interessant.

Anfangs war es zwar etwas schwer in die Geschichte reinzukommen, da der Satzbau sehr gewöhnungsbedürftig ist. Man muss sich darauf einlassen, dann fliegen die Seiten definitiv nur so dahin. Allerdings fand ich es auch oftmals sehr anstrengend, weil die Kapitel bis zu 50 Seiten oder mehr haben. Ich bin kein Fan von so wahnsinnig langen Kapiteln, wenn die Geschichte an sich schon schwere Kost ist – was nicht negativ gemeint ist. Man braucht einfach ab und an eine Verschnaufpause.

FAZIT.
Ein Buch, das mich schockiert und gleichzeitig fasziniert zurückgelassen hat. Für alle, die High Fantasy und düstere – und sehr brutale – Geschichten lieben, sollten es auf jeden Fall lesen. Warum ich das so deutlich sage? Weil ich finde, dass jemand der sehr zartbesaitet ist, dieses Buch nicht lesen sollte. Mich beschäftigt vieles immer noch und wird lange in mir nachhallen. Da die Geschichte so unfassbar komplex und facettenreich gestaltet war, kann ich trotz der unerwarteten Brutalität nur einen Punkt abziehen für die Brutalität. Trotzdem glaube ich nicht, dass ich den nächsten Teil lesen werde.

Bewertung:  4 von 5 Lesezeichen.

Kommentare

Danielle kommentierte am 17. Mai 2021 um 20:47

Tolle Rezi! Ich habe das Buch noch vor mir und freue mich riesig darauf. Nach deinem Feedback bin ich nun nur noch neugieriger;)