Rezension

Atmosphärisch und spannend

Waldeskälte -

Waldeskälte
von Martin Krüger

          In junges Mädchen verschwindet spurlos in Eigerstal, einem kleinen Bergdorf in den Schweizer Alpen. Leutnant Valeria Ravelli, erfolgreich bei Interpol, wird von einem Freund aus Kindertagen gebeten, zurückzukommen und sich den Ermittlungen anzunehmen. Denn sie war eine von drei Mädchen, die vor 21 Jahren in Eigerstal entführt wurden - und sie ist die einzige, die dies überlebte. Doch Erinnerungen an diese Zeit hat sie bis heute nicht. Klar ist für sie, dass der Täter aus der Dorfgemeinschaft stammen muss, die seit Langem eingeschworen und Fremden gegenüber äußerst misstrauisch ist.

Martin Krüger schafft es, die nebelige, kalte und waldige Atmosphäre, die beklemmenden Gefühle von Valeria und das Misstrauen der Einheimischen darzustellen. Valeria ist zwar taff und bildet ein gutes Ermittlungsmitglied. Allerdings wirkt sie kühl, distanziert und bleibt bis zum Schluss eher unnahbar.
Auch wenn sich die ersten zwei Drittel recht langwierig um die Frage dreht, wer Nora entführt hat, und wo sie stecken könnte, bleiben Spuren rar. Dennoch hat der Autor es geschafft, mich zu fesseln, sodass ich das Buch in zwei Etappen verschlungen habe. Gerade beim Showdown kommen Thriller-Fans auf ihre Kosten.